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GDL: Gravierende Lohnunterschiede bei der AVG

02.04.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) trat vorgestern an die Öffentlichkeit und sagte, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) würde „massiv falschen Behauptungen hinsichtlich der Vergütungssituation“ auftreten. Dem widerspricht die GDL energisch. Innerhalb des AVG-Fahrpersonals seien hohe Lohnunterschiede zu vorhanden, die die Arbeitnehmervertreter schnellstmöglich abbauen möchten.

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Thorsten Weske, GDL-Bezirksvorsitzender Südwest, verweist darauf, dass die neu eingestellte Lokomotivführer deutlich weniger Zulagen erhielten, auch dann, wenn sie über dieselbe Berufserfahrung verfügen wie die schon länger für die AVG fahrenden Kollegen. „Das Lohnniveau wird so systematisch nach unten verschoben.“

Weske: „Die ersten Leistungen der AVG kommen 2013 auf den Markt zur Neuvergabe. „Klar,dass niedrige Löhne der Lokführer einen Wettbewerbsvorteil bringen. Aber das istgenau das, was wir ausschalten wollen. Wir wollen keine Lokführer ersten und zweiter Klasse.“ Insgesamt befände sich das Lohnniveau „deutlich“ unter dem der Deutschen Bahn.

Darüber hinaus sagte die AVG, dass ihre eigenen Lokführer, anders die der Deutschen Bahn, von festen Einsatzstellen aus unterwegs seien und nicht annähernd so weit von der Heimat arbeiten. Weske: „Das ist jedoch falsch. Sie fahren genauso wie ihre Kollegen der AVG. Außerdem ist die Länge der Strecke nicht ausschlaggebend für die Qualifikation der Lokführer. Ein sicherer Eisenbahnverkehr muss auf jeder Strecke und unabhängig vom Fahrzeug gewährleistet sein. Schließlich ist das AGV-Streckennetz von rund 600 Kilometern auch nicht gerade klein.“

Allerdings hat die AVG erst jüngst den Eisenbahner-Tarifvertrag abgeschlossen und sagt nun, dass auch die GDL während der Laufzeit keine anderslautenden Forderungen stellen könnte. Dazu stellt Weske fest, dass die GDL-Mitglieder mit diesem Tarifvertrag nichts zu tun haben und „empfielt der AVG, das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Tarifpluralität zu lesen.“

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