VMV kündigt Ausschreibung der Leistungen der Usedomer Bäderbahn an
31.03.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke
Die Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV) hat im europäischen Amtsblatt eine Vorinformation zur Ausschreibung des Netz „Vorpommern“ veröffentlicht. Das Netz reicht vom polnischen Swinoujscie auf der Insel Usedom über die Hansestadt Stralsund bis kurz vor die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, die optional auch noch angebunden werden soll. Die Verkehrsleistungen werden zurzeit vollständig von dem DB Tochterunternehmen Usedomer Bäderbahn betrieben.
Die Betriebsaufnahme der 1,9 Millionen Zugkilometer pro Jahr soll im Dezember 2014 erfolgen. Die Bekanntgabe der Ausschreibung ist in einem Jahr vorgesehen. Neben der Linie Swinoujscie – Seebad Heringsdorf – Zinnowitz – Züssow – Greifswald – Stralsund sind auch noch die kurzen Linien von Zinnowitz nach Peenemünde und von Stralsund über Velgast nach Barth enthalten. Für letztere liegen derzeit Reaktivierungspläne vor, wodurch sie eventuell bis nach Prerow auf der Darß verlängert werden kann. [ad#Content-AD]
Die Usedomer Bäderbahn betreibt seit 1. Juni 1995 die Leistungen auf der Insel Usedom, zuvor stand die heruntergekommene und marode Inselbahn kurz vor der Stilllegung. Nur dem unermüdlichen Einsatz des UBB Geschäftsführers Jürgen Boße und einigen Mitarbeitern der ehemaligen Reichsbahn ist der Erhalt der Inselbahn zu verdanken.
Angefangen mit Triebwagen vom Typ VT 772 auch Ferkeltaxi genannt wurde ein neues Fahrplankonzept mit stündlichen Verbindungen und guten Anschlüssen in Zinnowitz und in Wolgast zu den Fähren auf Festland eingeführt. In den darauffolgenden Jahren wurden das Streckennetz grundlegend saniert, die im zweiten Weltkrieg zerstörte Klappbrücke bei Wolgast wiederaufgebaut und neue Triebzüge vom Typ VT 646 GTW beschafft.
Durch die umfassenden Maßnahmen schossen die Fahrgastzahlen schnell in die Höhe. So wurden im Jahr 1992 nur noch 700 Fahrgäste pro Tag gezählt, mittlerweile sind es über 8.500. Aber auch das Liniennetz ist gewachsen. Im Osten von Ahlbeck bis ins polnische Swinoujscie, im Westen durch die wiederhergestellte Festlandanbindung über Züssow und Stralsund bis nach Barth.
Bild: Sven Stei?nke
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