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Mobiles Bezahlen in Bus und Bahn, RMV und DB Hand in Hand

01.03.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Das Handyticket erfreut sich immer größerer Beliebheit und die wird noch weiter wachsen, je mehr Smartphones in der Bevölkerung verbreitet sind. Leider gibt es in Deutschland immer noch zu viele unterschiedliche Systeme. Allen ist aber gleich, dass man mit seinem Mobiltelefon einen Fahrschein erwerben kann. Bei einer Kontrolle schaut der Zugbegleiter oder Kontrolleur nur auf das Display des Handys und alles ist gut. Abgerechnet wird am Monatsende per Lastschrift.

Das setzt natürlich voraus, dass man sich bei seinem Verkehrsanbieter anmelden muss, also genau so, wie bei einem Abonnement für eine Monatskarte.

Was ist aber, wenn die Reisekette verschiedene Verkehrsanbieter mit verschiedenen Handyticket-Systemen beinhaltet? Klar, man kann sich bei allen anmelden und alle buchen am Monatsende ihren Anteil vom Konto ab. Das ist aber gerade dort nicht unbedingt von Vorteil, wenn Bus und Bahn in einem Verkehrsverbund genutzt werden.

Die Oberbürgermeisterin der hessischen Metropole Frankfurt, Petra Roth (CDU) , hat sich in Venedig und chinenischen Städten verschiedene e-Ticketing-Systeme angesehen. Und sie ist zu der Erkenntnis gekommen, dass ein solches System nicht auf ein einzelnes Verkehrsmittel, sondern systemübergreifend eingesetzt werden muss.

Die Deutsche Bahn setzt nach einer längeren Testphase ihr Touch&Travel System flächendeckend ein. Hier kann der Kunde mit einem Handy, das die „Near Field Communication“ beherrscht, dieses an einen „Touch Point“ – der an jedem Bahnhof mit mindestens Regionalverkehr installiert ist – halten. Damit wird der Einstiegsbahnhof im System registiert. Am Zielbahnhof hält er es wieder an den „Touch Point“, und er wird ausgeloggt. Abgerechnet wird die günstigste Verbindung.

Die „Near Field Communication“ ist eine Technik, die in immer mehr Mobiltelefonen verfügbar sein wird. Dabei werden bestimmte Daten zwischen dem Telefon und dem Lesegerät ausgetauscht. Und das ohne Mobilfunkverbindung und somit ohne Verbindungskosten.

Besitzer eines iPhone haben zudem die Möglichkeit, über die Satelliten basierte Ortsbestimmung vor dem Einsteigen und nach dem Aussteigen ihr Ticket abzurechnen. Es dürfte in Kürze auch für Android-Nutzer zur Verfügung stehen.

Die eTicketing-Systeme der Verkehrsunternehmen und -verbünde setzen aber eher darauf, die gängigen Fahrscheine für eine bestimmte Strecke gemäß ihren Tarifbestimmungen mittels Handyticket zu erheben und abzurechnen. Mittlerweile muten die Vertriebswege über SMS, MMS oder ähnlich schon mittelalterlich an.

In der zukünfitg angestrebten Zusammenarbeit zwischen RMV und DB AG sollen diese Hürden beseitigt werden. Vorerst allerdings nur in Hessen. So sollen die technischen Systeme zusammengeführt werden und eine einheitliche Abrechnung erfolgen. Ob diesem Ansatz auch Erfolge beschieden sind, bleibt abzuwarten.

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