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Lokführerstreik im Güterverkehr ab 20 Uhr

09.03.11 (Allgemein) Autor:Test Kunde

Wie Zeit-Online unter Berufung auf Radio Berlin-Brandenburg mitteilt, will die Lokführergewerkschaft GDL bereits am heutigen Mittwoch ab 20:00 Uhr mit einem Streik im Güterverkehr beginnen. Dies bestätigte ein Sprecher der Gewerkschaft in Frankfurt. Zur Dauer machte der Sprecher keine weiteren Angaben. „Mögliche weitere Maßnahmen werden wir wie immer zwölf Stunden vorher ankündigen.“ Laut RBB soll der Streik bis Donnerstag 10:00 Uhr andauern.

Die Lokführergewerkschaft GDL hatte bereits im Vorfeld bei den für diese Woche angekündigten Streiks den Schienengüterverkehr im Visier. Der Arbeitskampf werde so gestaltet, „dass der Güterverkehr der Deutschen Bahn im Fokus steht“, hatte GDL-Vize Sven Grünwoldt im ZDF gesagt. Aber auch Reisende müssen weiter mit Störungen rechnen, denn auch Personenzüge der DB und der sechs großen Konkurrenten würden „etwas zurückhaltender“ erneut einbezogen. Die DB AG rief erneut zu Verhandlungen auf.

Der Fahrgastverband pro Bahn beklagt wegen der schwelenden Streikgefahr die Unkalkulierbarkeit einer Bahnreise. Die Verlässlichkeit der Bahn sei daher nicht mehr gegeben. Auch ein Streik im Güterverkehr könne den Personenverkehr behindern, wenn Güterzüge auf freier Strecke abgestellt würden.

Die Lokführergewerkschaft GDL hatte bereits 2007 auch die Frachttransporte bei der Deutschen Bahn bestreikt. Bei einem 42-Stunden Ausstand im Nobember kam der Eisenbahngütertransport in den neuen Bundesländern fast komplett zum Erliegen, in Westdeutschland fielen zwei Drittel der Güterzüge aus. Es kam aber zu keinen größeren Produktionsausfällen.

Wie der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik mitteilte, haben sich viele Firmen bereits LKW-Kapazitäten gesichert. Vor allem die Branchen mit genau getakteten Anlieferungen wie die Auto- und Chemiebranche. Die meisten Unternehmen könnten aber einen einwöchigen Streik „relativ unbeschadet Überbrücken“, so der Verband.

Der GDL-Vize Grünwoldt betonte, es werde keine gänzlich unbefristeten Arbeitsniederlegungen geben. Auch die nun bevorstehenden Aktionen würden „befristet“ sein, „sie werden allerdings ausgebaut werden“.

Die drei bisherigen Warnstreiks hatten zwei bzw. drei Stunden gedauert. Bei einer Urabstimmung hatten sich mehr als 90 Prozent der GDL-Mitglieder für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. Grünwoldt betonte, die Streikkasse sei gut gefüllt: „Wir können einen Streik ser, sehr lange aushalten.“

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