Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

GDL-Streiks ab Mittwoch (16. März) möglich

14.03.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Auch in dieser Woche sind weitere Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Bahnverkehr möglich. Das betrifft sowohl den Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn als auch sämtliche Privatbahnen im deutschen Nahverkehr. Allerdings hat die Gewerkschaft den Fahrgästen gegenüber zugesagt, dass man Arbeitsniederlegungen zumindest im Personenverkehr mit zwölf Stunden Vorlauf ankündigen wird.

Die sechs großen Privatbahnkonzerne Abellio, Arriva Deutschland, Benex, die Hessische Landesbahn, Keolis und Veolia Transdev haben zuletzt ihr gemeinsames Verhandlungsmandat beendet. Sie berufen sich auf den Branchentarifvertrag für den SPNV, den sie gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) im Rahmen eines Schlichtungsverfahrens abgeschlossen haben.

[ad#Content-AD]

Genau dieses Argument nimmt jetzt die zu Veolia Transdev gehörende Nord-Ostsee-Bahn auf. Sie hat eine einstweilige Verfügung beantragt, über die am Mittwoch entschieden wird, denn als einzelnes Unternehmen könne sie gar nicht den von der GDL angestrebten Flächentarifvertrag abschließen. Ob die Arbeitsrichter sich dieser Sichtweise anschließen, werden wir frühestens am Mittwoch erfahren.

Die Situation ist heute wesentlich komplizierter als bei großen Lokomotivführerstreik 2007/2008. Damals saßen nur die GDL und die Deutsche Bahn im Boot, die sich dann irgendwann geeinigt haben. Diesmal sind aber wesentlich mehr Konfliktparteien an der Sache beteiligt, die allesamt ihre eigenen Interessen vertreten.

Dadurch dass zahlreiche Eisenbahnverkehrsunternehmen potentiell bestreikt werden, bedeutet das auch, dass viele von denen nur minimal betroffen sind: Der Organisationsgrad in der GDL schwankt teilweise sehr stark. Wenn allerdings Bahnhöfe von bestreikten Zügen gestellt sind, können auch nicht streikende Lokführer nicht mehr an den Bahnsteig kommen. Behinderungen sind daher bei allen Bahnunternehmen möglich.

Kommentare sind geschlossen.