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GDL-Streik heute (10. März) noch bis 10 Uhr

10.03.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Bereits seit gestern (9. März), 20 Uhr ruft die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Mitglieder dazu auf, Güterzüge zu bestreiken. Seit heute (10. März) 4 Uhr werden auch Personenzüge bestreikt. Die Ausstände enden heute um 10 Uhr. Mit Nachwirkungen im Fernverkehr ist noch den ganzen Tag zu rechnen, bis zum späten Mittag dürfte sich der Betrieb im Regionalverkehr wieder normalisiert haben.

Dass die Streiks auch bei der Deutschen Bahn stattfinden wird scharf kritisiert. DB-Personalvorstand Ulrich Weber: „Das versteht kein Mensch mehr! Die GDL will Druck auf die Wettbewerber der DB im Personenverkehr ausüben und bestreikt dafür den Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn. Genauso ärgerlich ist, dass die GDL ihre Zusage, alle Kunden frühzeitig zu informieren, erneut gebrochen hat.“

Die GDL solle an den Verhandlungstisch zurückkehren. Weber: „Hier ist kein schädliches Muskelspiel, sondern Fingerspitzengefühl eines seriösen Tarifpartners gefragt. Die DB und ihre Kunden sind und bleiben die falschen Adressaten.“ Das sieht man bei der GDL jedoch völlig anders. Das letzte Angebot der Bahn habe 100 Euro unter dem bisherigen Tarifvertrag gelegen.

Für GDL-Chef Claus Weselsky völlig inakzeptabel: „Die GDL ist mit ihren Mitgliedern gemeinsam und ganz bewusst in diese Auseinandersetzung hineingegangen und gemeinsam werden wir sie auch erfolgreich zu Ende bringen. Wir kämpfen für das richtige Ziel: Einen Flächentarifvertrag für alle Lokomotivführer in Deutschland.“

Weselsky: „Es gibt genügend Gründe, weiterhin für unsere gemeinsam entwickelten Ziele zu kämpfen, auch mit längeren Streiks. Wenn die Arbeitgeber die Auseinandersetzung weiterhin suchen, so werden wir sie nicht enttäuschen. Die Lokomotivführer in der GDL, also im ganzen Land, machen jetzt ein für allemal Schluss mit der Angst um den Arbeitsplatz und Lohndumping im Eisenbahnverkehr.“

Es ist daher davon auszugehen, dass es spätestens in der kommenden Woche neue Arbeitsniederlegungen geben wird. Da die Privatbahnkonzerne zuletzt ihr gemeinsames Verhandlungsmandat beendet haben und die GDL nun mit 26 Eisenbahnverkehrsunternehmen einzeln verhandeln muss, dürfte den Fahrgästen ein streikträchtiger Frühling bevorstehen – Verlängerung und Elfmeterschießen sind möglich.

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