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GDL-Streik (28. März) läuft

28.03.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Es ist soweit: Der bislang längste Streik der GDL in der laufenden Tarifauseinandersetzung beginnt in diesen Minuten und wird 24 Stunden dauern. Grob gesagt ist der gesamte Betriebstag bei den Unternehmen der sechs großen Privatbahnkonzerne Abellio, Benex, der Hessischen Landesbahn, Netinera (vormals Arriva Deutschland), Keolis und Veolia Transdev von Streiks geprägt, auch wenn diese unterschiedlich ausfallen werden.

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Die Deutsche Bahn wird nicht bestreikt. Und die Auswirkungen bei den Privaten sind bei weitem nicht überall gleich: Während etwa Abellio Rail, die Nordwestbahn oder auch die Regiobahn rund um Düsseldorf so gut wie nicht betroffen sind, sieht es bei der Eurobahn schon anders aus. Auch die Westfalenbahn im Münsterland und im Teutoburger Wald hatte bislang stets mit massiven Streikauswirkungen zu kämpfen, ebenso wie die Metronom Eisenbahngesellschaft in Niedersachsen.

Für Reisende ist die Sache vor allem auch deshalb so kompliziert, weil sie nicht die eine Anlaufstelle bei der Deutschen Bahn haben, sondern weil sie sich bei ihrem jeweiligen Eisenbahnverkehrsunternehmen erkundigen müssen. Nicht in allen Fällen gibt es Parallelverkehr, so dass es unter Umständen mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen ist – jedoch punktuell begrenzt.

Ob die Streiks Erfolg haben werden, bleibt weiter abzuwarten. Zuletzt haben die sechs großen Privatbahnkonzerne ihr gemeinsames Verhandlungsmandat beendet und auf den Flächentarifvertrag verwiesen, der im Rahmen einer Schlichtung mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zustande gekommen war. Ob es den von der GDL angestrebten bundesweit gültigen Rahmentarifvertrag für Lokomotivführer geben wird ist daher völlig offen.

Die GDL fordert, dass alle Lokomotivführer im Personen- und Güterverkehr nach einem einheitlichen Entgeltmodell bezahlt werden. Das soll 105 % des heutigen DB-Niveaus betragen. Darüber hinaus soll es bei Betreiberwechseln im Nahverkehr verbindliche Regelungen zur Personalübernahme geben. Außerdem sollen Lokführer bei Fahrdienstuntauglichkeit innerbetrieblich abgesichert werden. Weiterhin sollen Hauptschulabsolventen den Beruf nicht mehr ergreifen dürfen.

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