GDL: Das Warten auf den Streik geht weiter
09.03.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Literaturfreunde werden sich unweigerlich an das Warten auf Godot erinnern: Die GDL hat noch für diese Woche Streiks angekündigt und so sitzen Millionen Pendler jeden Abend gebannt vor den Nachrichten, dem Fernseher oder dem Computer, um zu wissen, ob ihre Bahn am nächsten Tag kommt oder nicht. Zwölf Stunden Vorlauf hat die GDL den Menschen zugesagt. Aber allein die Drohung stiftet bereits ausreichend Verunsicherung.
Ankündigungsweltmeister war die GDL auch schon beim großen Arbeitskampf 2007/2008. Bei Lichte besehen hielten sich die tatsächlichen Streiktage auch damals schon in Grenzen. Aber unter Manfred Schell gab es wenigstens konkrete Zeitfenster, wann es Streiks geben könnte. Das ist jetzt anders. Es ist jederzeit und immer damit zu rechnen, dass sich kein Rad mehr dreht.
Aktuell jedenfalls gibt es keinen konkreten Streiktermin. Sollte es morgen zu Arbeitsniederlegungen kommen – und das wird mit jedem Tag wahrscheinlicher, wenn die GDL nicht ihre eigene Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen will – werden wir es spätestens heute abend erfahren. Bislang war jedoch der Freitag stets der beliebteste Streiktag. Da ist ja auch das Fahrgastaufkommen am höchsten.
Nichtsdestotrotz kündigte man an, verstärkt im Güterverkehr zu Ausständen aufzurufen. Die der Deutschen Bahn mag das gehen. Aber wenn man insbesondere die privaten Nahverkehrsbahnen treffen will, dann ist eine Beschränkung auf Güterzüge von Anfang an ausgeschlossen. Und so gibt es nichts bis auf den Tipp: Stay tuned! Es kann jederzeit soweit sein.
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