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EVG: GDL hat kein allgemeines Mandat für Lokführer

08.03.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Anlässlich der gestern zu Ende gegangenen Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern über unbefristete Arbeitsniederlegungen weist die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) darauf hin, dass auch bei ihr zahlreiche Triebfahrzeugführer organisiert sind. Der Gewerkschaftsvorsitzende Alexander Kirchner kritisiert den Anspruch der GDL, für „die“ Lokführer zu sprechen.

Kirchner: „Die GDL spricht zwar von einer hohen Beteiligung bei den privaten Bahnen, verschweigt aber, dass sie dort kaum Mitglieder organisiert.“ Schlussfolgerungen, die Urabstimmung spräche für das Meinungsbild unter den Angestellten der im SPNV tätigen NE-Bahnen, seien daher falsch.

Die EVG organisiert etwa 5.000 Triebfahrzeugführer. „Hinzu kommen die noch nicht organisierten Kolleginnen und Kollegen“ so Kirchner. „Da gibt es keinen Alleinvertretungsanspruch, wie von der GDL behauptet.“ Zudem bröckelt nach Einschätzung der EVG die Streikbereitschaft insbesondere beiden so genannten NE-Bahnen. „Schon bei den ersten Warnstreiks waren hier kaum Auswirkungen zu spüren, auch wenn die GDL stets anderes behauptet hat.“

Angesichts des jüngst ausgehandelten Branchentarifvertrages für den gesamten SPNV in Deutschland hält man es bei der EVG für bedauerlich, dass die GDL sich diesem Ergebnis nicht anschließen wollte. Für einen Streik bestehe eigentlich kein Anlass. „Es sei denn, man will sich wieder einmal profilieren“, so Kirchner.

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