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DB startet Projekt „Grüner Bahnhof“ in Kerpen-Horrem und Wittenberg

08.03.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Deutsche Bahn startet das Projekt „Grüner Bahnhof“. Hierbei handelt es sich um ein Bauprogramm für klima- und umweltfreundliche Bahnhofsgebäude. Den Anfang machen die Bahnhöfe Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt und Kerpen-Horrem in Nordrhein-Westfalen an der Schnellfahrstrecke Köln – Aachen. Für mehr als sechs Millionen Euro sollen hier die ersten grünen Bahnhöfe Deutschlands entstehen.

Bahnchef Rüdiger Grube: „Der Slogan ,Grüner Bahnhof’ steht für Bahnhofsgebäude, die modernsten ökologischen Standards entsprechen und viele Innovationen bieten. Das Projekt ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg, die CO2-Bilanz der Bahn zu verbessern.“ Durch die Nutzung von Techniken wie Photovoltaik, Solarkollektoren und Regenwasserversickerung werden die Empfangsgebäude künftig klimaneutral betrieben.

„Mit dem Projekt entstehen die ersten CO2-neutralen Bahnhöfe. Das erreichen wir durch den Einsatz umweltfreundlicher Geothermie-Anlagen. Der Name ist damit Programm, denn Bahnhöfe wie Lutherstadt Wittenberg und Horrem stoßen im Jahr jeweils etwa neun Tonnen Kohlendioxid aus“, sagt André Zeug, Vorstandsvorsitzender der DB Station & Service AG.

Begrünte Dächer helfen, den Wärmeinseleffekt zu reduzieren und die Speicherung von Regenwasser zu erhöhen. Bei der Beleuchtung kommt energiesparende LED-Technik zum Einsatz. Die Konstruktion, die durch viel Glas transparent und hell wirkt, nutzt in Teilen die Sonnenenergie für die Erwärmung des Bahnhofs.

Die Gebäude, die das Architekturbüro der DB Station&Service AG plant, werden in modularer Bauweise erstellt. Das Konzept sieht drei Größen für vier-, acht- und zwölftausend Reisende pro Tag vor. Für den Neubau in Lutherstadt Wittenberg, der bis Dezember 2013 abgeschlossen sein soll, sind rund 3,3 Millionen Euro eingeplant. Rund 2,9 Millionen Euro sind für das Bahnhofsgebäude in Horrem vorgesehen, das im Juni 2013 fertig sein soll. Die Finanzierung erfolgt durch Landes- und Eigenmittel der Bahn sowie in Horrem zusätzlich durch das INTERREG-IVB-Programm der Europäischen Union.

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