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RRX: Der Einsatz von Doppelstocktriebzügen bringt Vorteile mit sich

27.02.11 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

In einer Studie im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen wurde nachgewiesen, dass der Einsatz von Doppelstocktriebzügen nicht nur möglich ist, sondern dass er auch entscheidende Vorteile mit sich bringt. In der Realisierungsstudie des Bundes wurden noch einstöckige Triebzüge vom Typ Stadler Flirt mit einer Kapazität von 600 Sitzplätzen in Doppeltraktion herangezogen.

Das Land hat die neue Studie in Auftrag gegeben, weil dieses Fahrzeug jetzt auch in einer doppelstöckigen Variante erhältlich ist. Die Fahrzeuge vom Typ Stadler Kiss werden in Deutschland erstmals ab Dezember 2012 von der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG) im Netz Stadtbahn in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt. Somit käme dieser Fahrzeugtyp auch für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) in Frage.

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das doppelstöckige Referenzfahrzeug mit 76 Zentimetern Einstiegshöhe über Schienenoberkante den gewünschten Fahrplan für das RRX-Zielkonzept einhalten kann. Dadurch würde sich die Platzkapazität um 35 % erhöhen, die benötigte Bahnsteiglänge würde nur noch 215 statt bislang 241 Meter betragen. Dadurch könnten die Investitionskosten für die Stationen teilweise gesenkt werden. Genauso würde auch die Problematik der Fahrgastverteilung auf den Bahnsteigen entschärft.

Die gestiegenen Fahrgastwechselzeiten sollen durch eine höhere Antriebsleistung kompensiert werden. Durch die gesteigerte Sitzplatzkapazität können die geplanten Verstärkerzüge auf der Linie RRX 1 entfallen. Problematisch ist vor allem, dass die prognostizierten Fahrgastzahlen der Bundesstudie zum RRX aus dem Jahr 2006 heute schon auf einigen Streckenabschnitten erreicht und auf wenigen schon überschritten werden. Durch den Einsatz von Doppelstocktriebzügen stehen noch zusätzliche Kapazitäten für Nachfragesteigerungen bereit.

In den Ausführungen kristallisierte sich der vierteilige Stadler Kiss mit drei angetriebenen Wagen als geeignetste Variante heraus. Diese Triebzüge sollen auf den RRX-Linien hauptsächlich in Doppeltraktion verkehren und 800 Sitzplätze bieten. Die Studie geht davon aus, dass für den Betrieb aller RRX-Linien mit Reserve 62 Triebzüge benötigt werden. Die Studie weist allerdings ausdrücklich darauf hin, dass bis zur Inbetriebnahme weitere Doppelstocktriebzüge entwickelt werden könnten die den Anforderungen für die RRX-Linien ebenfalls entsprechen.

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