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Mofair: DB soll Auslandsengagement wirtschaftlich offen legen

04.02.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Personenzug von Wrexham & ShropshireNach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung soll die Deutsche Bahn AG in Großbritannien mit ihrer 50%-Beteiligung an Wrexham & Shropshire Railways massive Verluste einfahren – allein im Jahr 2010 etwa 3,26 Millionen Euro. Wegen des wirtschaftlichen Misserfolgs hat man zum 29. Januar die Fernverkehrsstrecke zwischen London und Wrexham eingestellt.

Das Auslandsengagement der Deutschen Bahn wird vom Privatbahnverband Mofair scharf kritisiert. Verbandspräsident Wolfgang Meyer: „Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass die Deutsche Bahn ihre risikoreichen Auslandsaktivitäten anscheinend nur unternehmen kann, weil sie Mittel zu einem großen Teil aus dem staatlich finanzierten Aktivitäten in Deutschland als Gewinne entnimmt und damit weltweit auf Einkauftour geht.“

Mofair fordert daher von der Politik, die wirtschaftlichen Ergebnisse der über 130 Auslandsbeteiligungen der deutschen Staatseisenbahn offen zu legen. Meyer: „Wer weiß, welche Risiken die Deutsche Bahn noch immer Keller hat? Die Politik und der Steuerzahler brauchen dringend Klarheit über die Anforderungen, die von der Deutschen Bahn auf sie zukommen.“

Unter Umständen müsse Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sogar „entsprechende Vorkehrungen im Bundeshaushalt treffen“, um die wirtschaftlichen Risiken, die die DB AG im Ausland eingehe, abzusichern. Darüber hinaus müsse ein „Finanzierungskreislauf Schiene“ etabliert werden, um „Bypass von öffentlichen Steuermitteln in die DB-Holding“ zu unterbinden.

Bild: Cubayams. Lizenz: CC-by-SA 3.0

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