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GDL-Streiks auch in dieser Woche möglich

28.02.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Auch in dieser Woche sind Warnstreiks durch Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) wieder möglich. Ankündigungen erfolgen sehr kurzfristig, manchmal sogar nur wenige Stunden vorher. Damit soll der Arbeitgeber keinen langen Vorlauf haben, um möglichst unvorbereitet in die Ausstände zu gehen.

Derzeit läuft auch eine Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern – es gilt als wahrscheinlich, dass man unbefristeten Streiks zustimmen wird. Jedoch ist auch in diesem Fall nicht damit zu rechnen, dass über Wochen alles steht. Wie schon beim letzten großen GDL-Streik 2007/2008 werden es im Höchstfall zwei bis drei Tage werden.

Viel schwieriger wird sich die Unberechenbarkeit gestalten, wann denn nun tatsächlich gestreikt wird und wann nicht. Auch Situationen, dass die GDL Zeitfenster nennt, in denen es Streiks geben könnte, sind möglich. Damit könnte es auch neuerlichweise zu Situationen kommen, in denen die DB AG nach Sonder- und Streikfahrplänen fährt, obwohl gar nicht gestreikt wird. Im Gegenzug würden diese dann aber auch bei Ausständen verlässlich eingehalten werden – so ist zumindest der Plan.

Diesmal ist jedoch nicht nur die Bahn selbst betroffen. Die sechs großen Privatbahnkonzerne Abellio, Arriva Deutschland, Benex, die Hessische Landesbahn, Keolis und Veolia Verkehr sind in irgendeiner Form an so gut wie allen im Nahverkehr tätigen Nicht-DB-Eisenbahnen beteiligt. Auch dort ruft die GDL ihre Mitglieder dazu auf, die Arbeit niederzulegen.

Es ist jedoch, insbesondere in Westdeutschland, davon auszugehen, dass hier nur punktuelle „Streikerfolge“ erzielt werden können. Viele Privatbahnen haben eine der EVG nahestehende Mitarbeiterstruktur, nichtsdestotrotz sind auch hier empfindliche Auswirkungen möglich.

Pendler, die in dieser Woche zuverlässig zur Arbeit, zur Schule, zur Ausbildung oder zur Hochschule müssen, sollten sich in jedem Fall einen Plan B überlegen, um auch bei kurzfristigen Streiks ans Ziel zu kommen – seien es Fahrgemeinschaften, individuelle Autofahrten oder auch der Umstieg auf andere öffentliche Verkehrsmittel.

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