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EVG fordert Blacklist und regelmäßige Kontrollen im Güterverkehr

18.02.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert – wie vor einigen Tagen die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verstärkte und intensivere Kontrollen zur Arbeitszeit bei Lokomotivführern im Güterverkehr, insbesondere bei privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen. Regelmäßige Verstöße sollten auf einer Art „Schwarzen Liste“ veröffentlicht werden.

EVG-Vorstand Martin Burkert: „ Es gibt im Schienengüterverkehr eine wachsende Grauzone, in der offenbar mehr und mehr gegen Arbeitszeitbestimmungen verstoßen wird.“ „Dagegen helfen nur regelmäßige Kontrollen. Die liegen letztendlich auch im Interesse der seriösen Unternehmen und der Beschäftigten insgesamt.“

Dabei beruft man sich auf einen nicht näher genannten Medienbericht, wonach Lokomotivführer der Privatbahnen „nach einer aktuellen Untersuchung“ öfter Haltesignale überfahren als solche bei der Deutschen Bahn. Dies sei primär durch Müdigkeit und mangelnde Erfahrung zu begründen.

Burkert: „Die Güterbahnen leben aber vom Image, eine sichere Verkehrsleistung zu erbringen. Deshalb solle es bei massiven Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz auch spürbare Sanktionen bis hin zu einer öffentlich einsehbaren schwarzen Liste geben. Im äußersten Falle sei es zudem notwendig, dass das Eisenbahnbundesamt die Lizenz entzieht.

Im Schienengüterverkehr sei mittlerweile auch der Einsatz von Lokführern im Rahmen von Leiharbeit gängige Praxis. „Grund dafür ist die hohe Intensität des Wettbewerbs der Branche“, so Burkert. Um einen Missbrauch der Zeitarbeit zu bekämpfen, sollten die Unternehmen auch verpflichtet werden, die Aus- und Fortbildung ihrer Lokführer zu verbessern und diese auch lückenlos zu dokumentieren.

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