Mofair kritisiert Managerbonus bei DB Netz
23.01.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Anlässlich der in diesen Tagen beginnenden Zielvereinbarungsgesprächen für die Mitarbeiter im Management der Infrastrukturgesellschaften der Deutschen Bahn kritisiert der Privatbahnverband Mofair die Art und Weise, wie sich die Boni für leitende Angestellte berechnen. So wird der Vorwurf laut, dass das Gesamtergebnis des Konzerns für die Boni der Netz-Manager mit von Relevanz ist.
Dadurch entstehe die Situation, dass sich die Bonuszahlung für einen hochrangigen Manager bei DB Netz erhöhe wenn die Verkehrssparten besonders hohen Gewinn erzielen. Dies sei insbesondere deshalb nicht annehmbar, weil dadurch ein Diskriminierungsanreiz entstehe. Schließlich sind die DB-Verkehrsunternehmen wie auch nicht dem Konzern angehörige Verkehrsunternehmen gleichermaßen Kunden bei DB Netz.
„Dieses System ist mitverantwortlich dafür, dass es nach wie vor eine Diskriminierung derWettbewerber der DB AG auf dem Schienennetz gibt, zum Beispiel beim Bahnstrom“, sagte Mofair-Präsident Wolfgang Meyer. „Mit den Infrastrukturmanagern müssen Qualitätsziele für das Schienennetz vereinbart werden und nicht Anreize, den Wettbewerb auszubremsen. Funktionierende Weichenheizungen und eine einwandfreie Verfügbarkeit der Bahn-Infrastruktur zum Nutzen aller Bahnen, das muss das wesentliche Ziel des Managements bei der DB Infrastruktur werden.“
Mofair-Vizepräsident Hans Leister betont, dass sich die meisten Manager bei DB Netz trotz falscher Anreize den Privatbahnen gegenüber fair verhalten. Dies dürfe aber nicht der edlenGesinnung des Einzelnen, der sich über falsche monetäre Anreize des Konzerns hinweg setzt,überlassen bleiben. Die Wettbewerber fordern die DB AG auf, hier Änderungen einzuführen.
Die Privatbahnvereinigung weist auf das Konzernjuristenurteil des Bundesverwaltungsgerichtes hin. Hier werden klare Vorgaben gemacht, dass Einflussnahme der Verkehrsunternehmen auf konzernverbundene Infrastrukturgesellschaften wirksam unterbleiben müssen – ja sogar die Möglichkeit der Einflussnahme dürfe es nicht geben. Hier sieht Mofair insbesondere auch bei der Bundesregierung politischen Handlungsbedarf.