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Hannover: Üstra fordert Vorfahrt für Bus und Bahn

29.01.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Vorfahrt für den ÖPNVAngesichts der aktuellen verkehrspolitischen Diskussion im Land Niedersachsen weist das die Üstra, das kommunale Verkehrsunternehmen der Landeshauptstadt Hannover, darauf hin, dass ein bevorrechtigter ÖPNV als Alternative zum Auto besonders gut geeignet sei. Dies gelte insbesondere im Hinblick auf reduzierte Lärmbelästigungen und verminderten Schadstoffausstoß.

André Neiß, Vorstandsvorsitzender der Üstra: „Wir sind uns mit der Landeshauptstadt Hannover einig, dass der grundsätzliche Vorrang des Nahverkehrs in Hannover genau der richtige Weg ist, um die Bürger von Stickoxiden und anderen Schadstoffen sowie Verkehrslärm zu entlasten.“

Vorrang für den Nahverkehr und fließender MIV stehen zudem nicht im Widerspruch. Die Üstra verweist darauf, dass Autos auf Hauptverkehrsstraßen in der grünen Welle für den Nahverkehr mitschwimmen können. Kurze Wartezeiten für PKW in den querenden Straßen belasten die Umwelt kaum, weil sie im Leerlauf viel weniger Schadstoffe als während der Fahrt ausstoßen.

In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderte hatte die Straßenbahn in Hannover bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17km/h etwa 75 Millionen Fahrgastfahrten im Jahr. Heute sind es 26km/h und 125 über Millionen Fahrgastfahrten jährlich. Für die Üstra ist die Ampelvorrangschaltung, die an vielen Kreuzungen vorhanden ist, eine der Hauptursachen für den Erfolg.

Dazu ein Rechenbeispiel: Mit einer Stadtbahn benötigen 150 Fahrgäste rund 15 Sekunden, um eine Kreuzung zu überqueren. Wenn 100 Autos eine Kreuzung überqueren, dann dauert das mehrere Minuten. Die Ampelvorrangschaltung für den ÖPNV hält die Üstra daher nicht nur umweltpolitischen Erwägungen heraus für sinnvoll, sondern zudem für erforderlich, um den Autoverkehr am Laufen zu halten.

Bild: Üstra Hannover

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