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Greenpeace-Geschäftsführerin fordert „grüne“ Bahn

02.01.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Greenpeace-Geschäftsführerin Brigitte Behrens forderte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur DAPD, dass die Bahn vollständig auf Ökostrom umgestellt werden soll. Statt das Geld für Stuttgart 21, „ein völlig überzogenes, milliardenschweres Prestigeprojekt“ auszugeben, solle die Politik gemeinsam mit dem Bahnvorstand dafür sorgen, dass in die Oberleitungen kein Kohle- und Atomstrom mehr kommt.

Behrens: „Es ist dieser eklatante Widerspruch zwischen Reden und Handeln, gepaart mit einer unverhohlenen Arroganz der Macht, der den Widerstand der Menschen provoziert. Und es ist gut und wichtig, dass sich die Leute das nicht gefallen lassen.“ In Stuttgart gingen im Spätsommer letzten Jahres über 100.000 Menschen auf die Straße. Zuletzt waren es trotz des Wintereinbruchs noch immer deutlich über 50.000.

Nach einem mehrmonatigen Schlichtungsverfahren hat der frühere CDU-Generalsekretär und Bundesgesundheitsminister Heiner Geißler „Stuttgart 21 Plus“ vorgeschlagen. Hier würde es zehn statt acht unterirdische Durchgangsgleise geben und die Gäubahn bliebe erhalten. Bislang ist sie zur Stilllegung vorgesehen.

Auch wenn die Politik einen Volksentscheid ablehnt, so stehen heute in zwölf Wochen, am 27. März, Landtagswahlen im Ländle an. Bei einer neuerlichen schwarz-gelben Mehrheit wird Stuttgart 21 wohl definitiv gebaut. Sollte es, wie von Demoskopen derzeit vorausgesagt, zu einer grün-roten Mehrheit kommen, dürfte die Welt anders aussehen.

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