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BUND fordert Streichung von Bahn-Großprojekten

18.01.11 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) fordert die schwarz-gelbe Bundesregierung auf, die Bahninvestitionen in Deutschland neu zu priorisieren und dabei auf prestigeträchtige Großprojekte wie Stuttgart 21, die Neubaustrecke von Nürnberg nach Erfurt oder auch die Y-Trasse in Norddeutschland zu verzichtet. Statt dessen solle das Geld kleineren Projekten zufließen.

Der Umweltverband forderte die schnelle Fertigstellung bereits im Bau befindlicher und für den Güterverkehr relevanter Verbindungen wie die Rheintalbahn und den Ausbau von vier weiteren Transportstrecken für Bahn-Container. Für den Personenverkehr müssten vorrangig die Strecken Frankfurt-Fulda, Mainz-Mannheim und wichtige Ost-West-Verbindungen ausgebaut werden. Mehr Investitionen seien außerdem in Knotenpunkte und in Umsteigemöglichkeiten vom Fern- zum Nahverkehr erforderlich.

Höchste Priorität müssten Investitionen in wichtige Verbindungen des Güterverkehrs und eine Erweiterung der Bahn-Transportkapazitäten zu den Seehäfen Hamburgs, Bremerhavens und Wilhelmshavens haben. Der Umweltverband forderte außerdem eine bessere Beteiligung der Öffentlichkeit und des Bundestages bei den Investitionsentscheidungen der Bahn.

BUND-Chef Hubert Weiger: „Wenn sich Bundesregierung und Bahn von Prestigeprojekten verabschieden und auf den schnellen Ausbau wichtiger Strecken für Güter konzentrieren, lässt sich der Schienengüterverkehr in Deutschland innerhalb von fünfzehn Jahren verdoppeln. Damit und mit kosteneffizienten Investitionen in den Personenverkehr könnten die CO2-Emissionen des Verkehrs bis 2020 um rund fünf Prozent verringert werden. Mit den bisherigen Plänen der Bundesregierung werden bis zum Jahr 2050 lediglich 0,5 Prozent Minderung erreicht.“

Alternativkonzept des BUND

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