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VCD fordert S21-Mehrkosten der DB aufzubürden

15.12.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Am Ende langer Schlichtungsgespräche stand Heiner Geißlers Vorschlag zu „Stuttgart 21 Plus“. Dieses Modell sieht z.B. zehn statt acht Durchgangsgleise vor und einen Erhalt der Gäubahn – diese soll bisherigen Planungen zufolge stillgelegt werden. Damit wären immense Mehrkosten verbunden, die irgendwer bezahlen muss. Der VCD Baden-Württemberg fordert, dies solle die Bahn tun – nicht der Steuerzahler.

Landeschef Matthias Lieb: „Wenn Herr Grube nun erklärt, dass sich die Projektpartner über die Mehrkosten verständigen müssten, verkennt er, dass die Deutsche Bahn (DB) AG der Politik in der Vergangenheit eingeredet hat, mit dem Tiefbahnhof einen viel besseren Bahnhof zu bauen. Damit steht die DB in der Pflicht, ihre Versprechungen gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit, die Grundlage für die Zustimmung zu Stuttgart 21waren, auch zu erfüllen.“

Wenn ein leistungsfähiger unterirdischer Bahnhof mehr Geld koste, müsse die Bahn, die dieses Projekt will, dafür auch finanziell einstehen. So wie ein Installateur auch auf eigene Kosten nachbessern muss, wenn er einem Hausbesitzer eine sündhaft teure Heizung verkauft, die dann nicht ausreichend heizt.

Angesichts ausufernder Kostensteigerungen und der Tatsache, dass sich bei der Schlichtung herausgestellt habe, dass die der oberirdische Sackbahnhof wesentlich leistungsfähiger ist als der geplante Durchgangsbahnhof sei es, so Matthias Lieb, jetzt endlich an der Zeit, die von VCD und BUND gemeinsam entwickelte Alternative Kopfbahnhof 21 in Betracht zu ziehen. Schon um zu verhindern, dass „das Beheben von Planungspfusch bei Stuttgart 21“ nicht auf Kosten der Allgemeinheit geschehen muss.

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