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Stuttgart: Die Proteste dauern fort

12.12.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Trotz der jüngst beendeten Schlichtung gehen die Proteste gegen Stuttgart 21 weiter. Die sechsstelligen Besucherzahlen aus dem warmen Spätsommer werden zwar nicht wieder erreicht, dennoch waren gestern rund 50.000 Menschen auf der Straße, um für den Erhalt ihres Sackbahnhofes zu demonstrieren. Nach Angaben der Stuttgarter Polizei nahmen rund 16.000 Menschen an der Veranstaltung teil.

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) bezeichnete das von Heiner Geißler vorgeschlagene Modell „Stuttgart 21 Plus“ als einen „Tod auf Raten“. Die Schlichtungsteilnehmer wurden von den Demonstranten mit großem Beifall begrüßt. Der Versuch, die Projektgegner während der Schlichtung als ewig gestrige Nein-Sager abzustempeln, ist misslungen. An der Veranstaltung nahmen auch die prominenten Linken-Politiker Gregor Gysi und Gesine Lötzsch teil.

Für den kommenden Samstag (18. Dezember) ist ein Weihnachtsumzug gegen Stuttgart 21 geplant. Am Montag, den 20. Dezember gibt es die letzte Montagsdemonstration in diesem Jahr, am 3. Januar 2011 geht es dann weiter.

Beobachter waren sich im Vorfeld darüber einig, dass die gestrige Demonstration von wegweisender Bedeutung für die Zukunft der Proteste sein würde. Mit etwa 50.000 Teilnehmern, die den schlechten Witterungsbedingungen getrotzt haben, scheinen die Proteste auch nach der Schlichtung nicht abzuebben. Eine definitive Entscheidung wird wohl nach dem 27. März fallen, wenn in Baden-Württemberg ein neuer Landtag gewählt wird. Demoskopen sehen gute Chancen für eine grün-rote Mehrheit. In diesem Fall wäre wohl davon auszugehen, dass Stuttgart 21 nicht kommen wird.

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