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Stuttgart 21: Verschwieg die Bahn Mehrkosten?

08.12.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Stuttgarter Zeitung erhebt im Zusammenhang mit dem umstrittenen Großprojekt Stuttgart 21 schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Bahn. Bei der Unterzeichnung der Finanzierungsverträge im April 2009 soll das Unternehmen bereits von Kostensteigerungen gewusst und diese verschwiegen haben. Dies soll aus einem Bericht der Wirtschaftsprüfer hervorgehen, die im Rahmen der Geißler-Schlichtung die Unterlagen untersucht haben.

Werner Wölfle, Verkehrsexperte bei den Grünen, sprach in diesem Zusammenhang gar von Täuschung durch die Bahn. Diese wiederum wies alle Vorwürfe zurück. Die Entwurfsplanung sei zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung noch nicht abgeschlossen gewesen. Mit anderen Worten: Obwohl man noch gar nicht mit letzter Sicherheit wusste, was im einzelnen geplant wird, wurde die Finanzierung bereits in trockene Tücher gebracht.

Die Grünen haben sich bereits für eine Volksbefragung ausgesprochen. Davon machen sie auch eine mögliche Regierungsbeteiligung nach den Landtagswahlen am 27. März abhängig. Demoskopen sehen momentan gute Chancen für eine grün-rote Mehrheit. Die SPD will zumindest den von Heiner Geißler empfohlenen Stresstest abwarten. Eine Computersimulation soll die Leistungsfähigkeit des Durchgangsbahnhofes überprüfen. Ein Ergebnis wird nicht vor Sommer 2011 vorliegen.

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