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Neuer Rhein-Sieg-Express vor dem Start

07.12.10 (go.Rheinland, NWL, Rheinland-Pfalz) Autor:Stefan Hennigfeld

Der E-Talent 2 soll in der zweiten Jahreshälfte 2011 fahrenNur noch wenige Tage, bis DB Regio Rheinland auf dem neuen Rhein-Sieg-Express zwischen Aachen, Köln und Siegen an den Start gehen wird. Aufgrund von Zulassungsschwierigkeiten verzögert sich die Auslieferung der Neubautriebzüge vom Typ Bombardier E-Talent 2, so dass das Unternehmen zunächst konventionelle Doppelstockwaggons einsetzen wird. Die „neuen“ sollen in der zweiten Jahreshälfte 2011 kommen.

NVR-Chef Norbert Reinkober: „Wir wollten zusammen mit der DB Regio Rheinland GmbH den Kunden auf dem RE 9 zum Fahrplanwechsel neue Fahrzeuge und damit verbundene Komfortverbesserungen bieten und sind sehr unzufrieden, dass dies nun nur eingeschränkt möglich ist.“ „Wir fordern den Hersteller daher auf, alles zu tun, was in seiner Macht steht, um einen optimalen Zustand für die Kunden des Rhein-Sieg-Express zu erreichen. Bombardier muss mit Hochdruck daran arbeiten, dass die Fahrzeuge so schnell wie möglich in Betrieb gehen können.“

Allerdings werden die fahrplantechnischen Neuerungen bereits in der nächsten Woche umgesetzt. Neu ist an den Wochenenden ein Spätzug, der Köln um 0:23 verlässt und Siegen um 1:51 erreicht, um auch Nachtschwärmer aus der Region mit der Bahn nach Hause zu bringen. Der umlauftechnisch mit der S 12 verbundene Verstärker entfällt, dafür wird der wichtigste Verstärkerzug aber mit sechs Doppeldeckerwaggons im Sandwich von zwei Lokomotiven der Baureihe 120 gezogen bzw. geschoben.

Für die Verstärkerleistungen hat DB Regio Rheinland elf neue Doppeldeckerwaggons angeschafft, die durch den Hersteller Bombardier pünktlich ausgeliefert wurden. Die Lokomotiven der Baureihe 120 wurden bislang im Fernverkehr eingesetzt. Sie waren in den späten 80er Jahren die technische Basis für den ICE 1.

Innenraum des neuen RSXIn einer weiteren Verbesserung halten im neuen Fahrplanjahr sämtliche Züge in Köln-Porz. Der Bezirk im Kölner Südosten hat über 100.000 Einwohner und wird damit erstmals regulärer RE-Halt. Die Regelzüge des RE 9 werden aus Doppeldeckerwaggons im Sandwich mit zwei Lokomotiven der Baureihe 111 gebildet. Der verbesserte Fahrplan, inklusive zusätzlichem Halt, soll dadurch auf ein solides Fundament gestellt werden.

Größter Nachteil ist die Tatsache, dass der neue Rhein-Sieg-Express nicht mehr, wie bisher, alle zwei Stunden nach Gießen verlängert wird. Statt dessen wird die Hessische Landesbahn den im Zweistundentakt fahrenden Regionalexpress nach Frankfurt am Main bis Gießen zum Stundentakt verdichten. Ein großzügig bemessener, bahnsteiggleicher Übergang soll Anschlüsse sichern, jedoch im Störungsfall verhindern, dass Probleme aus der Region Rhein-Main bis nach Rhein-Sieg getragen werden.

Die Deutsche Bahn investiert knapp einhundert Millionen Euro. Das Unternehmen hat 55 Mitarbeiter eingestellt. Zwischen der Deutschen Bahn und den Aufgabenträgern wurde ein Nettovertrag abgeschlossen, d.h. Die unternehmerische Verantwortung liegt vollständig bei der DB. Sie allein kriegt die Erlöse aus gestiegenen Fahrgeldeinnahmen, muss aber auch bei weniger Fahrgästen mit Mindereinnahmen leben. Die Ausschreibung wurde 2006 gestartet und 2007 entschieden. Auf dem neuen RSX werden im Jahr rund 2,1 Millionen Zugkilometer gefahren.

Der RE 9 bildet zwischen Aachen Hbf und Köln-Messe/Deutz gemeinsam mit dem RE 1 einen Halbstundentakt. Er hat zwischen Köln und Siegen den Status eines InterRegio-Äquivalentes und wird von den Fahrgästen entsprechend genutzt.

Bilder: Verkehrsverbund Rhein-Sieg

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