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E-Netz Rosenheim: Veolia offiziell bestätigt

10.12.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Was die Spatzen gestern bereits von den Dächern pfiffen, hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft heute offiziell bestätigt: Die Veolia Verkehr Regio GmbH hat die Ausschreibung des E-Netzes Rosenheim gewonnen. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft des französischen Mischkonzerns wird den Betrieb im Dezember 2013 für zunächst zwölf Jahre übernehmen. Bislang fährt dort noch die Deutsche Bahn.

Die Ausschreibung bringt für die Kunden einige Verbesserungen, so wird die stündliche Expresslinie zwischen Salzburg und München mit Fahrzeugen betrieben die eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Km/h erreichen. Zusätzlich fährt die Linie ohne Halt zwischen Rosenheim und München Ost. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit für Reisende aus dem Chiemgau um zehn Minuten.

Zwischen München und Kufstein wird eine stündliche Verbindung durch eine Regionalbahn geschaffen, die zwischen Grafing und Rosenheim alle Halte bedient. Bisher wurden die Halte überwiegend nur im Zweistundentakt angefahren. Die Linien nach Salzburg und Kufstein werden in der Hauptverkehrszeit im Halbstundentakt bedient.

Die Linie Rosenheim – Holzkirchen durch das Mangfalltal wird zukünftig in der Hauptverkehrszeit im Halbstundentakt und durchgängig bis München verkehren, ansonsten ist ein Stundentakt vorgesehen. Durch Ausbauten an der Infrastruktur soll in naher Zukunft montags bis freitags ein durchgängiger 30 Minutentakt möglich sein.

„Durch die Vergabe der Verkehrsleistungen im Wettbewerb verbessern wir den bayerischen Nahverkehr kontinuierlich. Auch das Bahnangebot im E-Netz Rosenheim wird schneller und moderner.“ Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) ist sichtlich zufrieden. „Mit der Ausschreibung haben wir der stark gewachsenen Nachfrage in der Region Rechnung getragen. Denn die Fahrgastzahlen zwischen Rosenheim und München sind in den letzten Jahren um 36 Prozent gestiegen.“

„Wir gratulieren Veolia zum Gewinn“ sagt Norbert Klimt, Vorsitzender der Regionalleitung bei DB Regio Bayern. Besonders im Hinblick auf die rund zweihundert Mitarbeiter in der Region zeigt man sich jedoch auch ein wenig enttäuscht. Bei den nächsten beiden Ausschreibungen im Freistaat, auf der Oberlandbahn und im bayerischen Wald, will man nun alles dran setzen, zu gewinnen. Und was die Mitarbeiter betrifft, so braucht Veolia ja auch Personal.

Klimt: „Der Wettbewerb, den wir mit großen internationalen Konzernen und anderen staatlichen Bahngesellschaften zu führen haben, ist hart und erfordert auf allen Seiten eine starke Finanzkraft und die Bereitschaft zu hohem unternehmerischen Risiko.“

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