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VCD kritisiert Bedarfsplan der Bundesregierung

14.11.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Der VCD sieht eine unangemessene Bevorteilung der StraßeDer Verkehrsclub Deutschland e.V. hat den in der vergangenen Woche von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vorgelegten Bedarfsplan Straße und Schiene kritisiert. Die Berechnungsgrundlagen seien unseriös und jenseits jeder Realität. Außerdem hält der VCD das für den Schienenbau vorgesehene Budget für viel zu gering und fordert es von sechs auf 25 Milliarden Euro bis 2015 zu erhöhen.

VCD-Chef Michael Ziesak: „Zum einen werden Straßenbauprojekte grundsätzlich besser beurteilt als Schienenprojekte. In den Prognosen wird dabei mit einem Ölpreis für 2025 gerechnet, der fast ein Drittel unter dem heutigen Niveau liegt, obwohl selbst konservative Schätzungen von einem Preis von mehr als 100 Dollar pro Barrel für 2025 ausgehen. Es wird unhinterfragt von einer weiteren Zunahme des motorisierten Individualverkehrs und einem hohen Anstieg des Güterverkehrs auf der Straße ausgegangen. Im Gegenzug spielen die negativen Konsequenzen aus dem Klimawandel keine Rolle.“

Die Objektivität werde lediglich „vorgegaukelt“ so Ziesak, tatsächlich sei vor allem bei Prestigeprojekten der Nutzen vielfach wesentlich geringer als angenommen, während die Kosten oftmals ins unermessliche ansteigen. Ziesak: „Stattdessen müssen Engpässe im Schienennetz beseitigt werden – das gilt insbesondere für die Knoten in den Ballungszentren wie Bremen, Hamburg und Hannover. Wir brauchen endlich einen integrierten, verkehrsträgerübergreifenden Bundesmobilitätsplan und für den Schienenverkehr den Deutschland-Takt als zentralen Bestandteil der Infrastrukturplanung.“

Bild: Deutsche Bahn AG

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