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Stuttgart 21: Stern erhebt neuerliche Vorwürfe

25.11.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Das Nachrichtenmagazin Stern hat im Zusammenhang mit Stuttgart 21 neuerliche Vorwürfe gegen die Deutsche Bahn erhoben. So soll das Unternehmen bereits im Jahr 2002 in internen Papieren – die dem Stern vorliegen – mit über vier Milliarden Euro Baukosten gerechnet haben. Brisant ist dabei, dass sowohl die Öffentlichkeit als auch die Politiker stets von wesentlich geringeren Summen ausgegangen sind.

In der „BAst“ (Betriebliche Aufgabenstellung), die die Grundlage für die Planung des unterirdischen Durchgangsbahnhofes und der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm darstellt, sei die Bahn bereits 2002 von mehr als 4,2 Milliarden Euro ausgegangen. Die offizielle Kostenprognose der DB liegt im Jahr 2010 bei unter 4,1 Milliarden Euro.

Besonders brisant ist, dass die Bahn dieses Dokument nicht bei den Schlichtungsgesprächen vorlegen will. Denn tendentiell ist davon auszugehen, dass die im Jahr 2002 kalkulierten Preise heute ebenso wie in den kommenden Jahren höher ausfallen werden. Das Gutachterbüro Vieregg und Rösler geht bereits heute von sieben bis neun Milliarden Euro und mehr aus.

Die Deutsche Bahn streitet diese Vorwürfe jedoch ab. Tatsächlich handele es sich bei den fraglichen Unterlagen um einen Schreibfehler: Es sei noch in D-Mark berechnet worden, fälschlicherweise jedoch wurde Euro gedruckt.

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