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S-Bahn München: Pro Bahn fordert Lösung für Winterprobleme

29.11.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Der Fahrgastverband Pro Bahn e.V. sieht die Wintermaßnahmen der Deutschen Bahn für die S-Bahn München nur als einen ersten Schritt an. Langfristig müsse es intensive Ursachenforschung geben und dabei sei, so der Münchener Vereinsvorsitzende Andreas Barth, insbesondere der Freistaat Bayern am Zug, in die Ertüchtigung und Verbesserung der Infrastruktur zu investieren – und zwar ins bestehende Netz.

Barth: „Seit 2001 starrt die Landespolitik gebannt auf einen zweiten Tunnel, aber sofort wirksame Verbesserungen werden mit der Ausrede des Tunnels nicht angegangen.“ Also Maßnahmen, die so schnell wie möglich die Ursachen beheben anstatt messianischer Erwartungen an eine zweite Stammstrecke, deren Fertigstellung für Dezember 2017 ohnehin unrealistisch ist.

Barth forderte für Verspätungen ein ähnlich unkompliziertes Entschädigungssystem einzuführen, wie es bei der MVG bereits existiert. „Bürokratische Anwendung“ bestehender DB-Regelungen, die eigentlich für den Fernverkehr eingeführt worden sind „und das ständige Berufen auf höhere Gewalt“ ist aus Sicht der Fahrgastvertreter absolut inakzeptabel.

Viele Störungen würden zudem durch marode Infrastruktur und veraltete Stellwerkstechnik verursacht. Barth: „Einfach abzuwarten und auszusitzen istkeine Lösung, die Probleme gäbe es auch mit einem weiteren Tunnel.“ Er forderte außerdem „die konkreten Ursachen von technischen Großstörungen und die Pünktlichkeitswerte zu veröffentlichen.“Hier wird mit Steuermitteln gearbeitet, da sollte eine hohe Transparenz selbstverständlich sein.“

Folgende konkrete Maßnahmen sollen kurzfristig umgesetzt werden: Die Beseitigung des eingleisigen Engpasses am Bahnhof Pasing Richtung Allgäu, die Einbindung der Sendlinger Spange in den Bahnhof Laim und ein Sofortprogramm für „Kleinbedarf“ an den Außenästen.

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