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Rheinland-Pfalz: RE-Netz Südwest wird ausgeschrieben

05.11.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Der Aufgabenträger SPNV Nord hat heute im europäischen Amtsblatt nach vorheriger Ankündigung die Ausschreibung des „RE-Netz Südwest“ veröffentlicht. Die Ausschreibung umfasst vier bedeutende RE-Linien, die in zwei Losen vergeben werden. Die Betriebsaufnahmen ist bei den beiden Nettoverträgen, mit einer Laufzeit von 15 Jahren, für den Dezember 2014 vorgesehen. Die Ausschreibung ist ein wichtiger Baustein zur Einführung der Fahrplankonzeption „Rheinland-Pfalz-Takt 2015“.

Das erste Los umfasst die Linie RE 1, mit 3.700.000 Zugkilometern pro Jahr. Die Linie soll zukünftig von Koblenz über Trier, Saarbrücken und Kaiserslautern nach Mannheim verkehren. Vorgesehen ist dabei ein Stundentakt zwischen Koblenz und Kaiserslautern, der im weiteren Verlauf nach Mannheim zum Zweistundentakt ausgedünnt wird. Der Rheinland-Pfalz-Takt 2015 sieht für diese Linie einen ganz neuen Fahrpläne vor, so wird im Moseltal zukünftig die alternierende Bedienung mit den Fernzügen aufgegeben, stattdessen verkehrt die Linie so, dass in Koblenz der Vollknoten, in Trier der Halbknoten und in Kaiserslautern der Halbknoten optimal angefahren werden. Der bisherige Vollknoten in Saarbrücken kann in dem neuen Fahrplankonzept nicht mehr angefahren werden.

Die Besonderheit der Linie RE 1 besteht darin, dass der zukünftige Bieter zwischen Koblenz und Trier Doppelstocktriebzüge der luxemburgischen Staatsbahn (CFL) mitführen muss. Diese kommen aus Luxemburg und müssen in Trier an den Zugteil aus Richtung Mannheim gekuppelt werden und in der Gegenrichtung wieder entsprechend getrennt werden. Damit das Flügelzugkonzept umgesetzt werden kann, müssen die Fahrzeuge des neuen Betreibers auf dem RE 1 mit den Doppelstocktriebzügen der CFL kompatibel sein.

Das zweite Los umfasst die Linien RE 2, RE 4 und RE 7 mit 2.100.000 Zugkilometern pro Jahr. Die Linie RE 2 verkehrt zukünftig wie heute im Zweistundentakt auf dem Laufweg Koblenz – Bingen – Mainz – Frankfurt. Bei dieser Linie besteht die Besonderheit, dass der Abschnitt zwischen Mainz und Frankfurt auf dem Gebiet des Rhein Main Verkehrsverbund (RMV) als Bruttovertrag vergeben wird.

Die Linien RE 4 Mainz – Worms – Ludwigshafen – Speyer – Karlsruhe und RE 7 Mainz – Worms – Ludwigshafen – Mannheim verkehren zukünftig jeweils im Zweistundentakt und ergänzen sich zwischen Mainz und Ludwigshafen zum Stundentakt. Die Linie RE 4 verkehrt heute schon auf demselben Laufweg, allerdings sollen durch die Elektrifizierung des Abschnittes Germersheim – Graben-Neudorf keine Dieseltriebzüge mehr benötigt werden. Die Linie RE 7 wird neu geschaffen, heute verkehren noch einzelne Zugpaare zwischen Mannheim und Saarbrücken unter dieser Liniennummer, diese gehen allerdings in der neuen Linie RE 1 auf.

Linien des Vergabenetz „RE-Netz Südwest“

Los 1 (3.700.000Km pro Jahr)

  • RE 1 Mannheim – Kaiserslautern – Saarbrücken – Trier – Koblenz (Ab Trier mit Zugteil aus Luxemburg)

Los 2 (2.100.000Km pro Jahr)

  • RE 2 Koblenz – Boppard – Bingen – Mainz – Frankfurt
  • RE 4 Mainz – Worms – Ludwigshafen – Speyer – Karlsruhe
  • RE 7 Mainz – Worms – Ludwigshafen – Mannheim

Beteiligte Aufgabenträger

  • SPNV-Nord (federführend)
  • ZSPNV Süd
  • NVBW
  • VGS
  • RMV

Laufzeit

  • 14.12.2014 – 8.12.2029

Leistungsvolumen

  • 5.800.000Km pro Jahr

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