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Stuttgart 21: Robin Wood besetzt erneut Bäume im Schlosspark

17.09.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Die Umweltschutzorganisation „Robin Wood“ hat im Stuttgarter Schlosspark erneut Bäume besetzt. Sie sollen im Rahmen des umstrittenen Bauvorhabens Stuttgart 21 in naher Zukunft gefällt werden. Zuletzt wurden die Baumbesetzer in der Nacht vom 6. auf den 7. September von einer Sondereinheit der Polizei geräumt. Robin Wood verspricht sich davon, die Arbeiten so weit es geht zu verzögern, damit der Baufortschritt bis zu den Landtagswahlen möglichst schlecht vorankommt. Umfragen sehen eine grün-rote Mehrheit für Baden-Württemberg voraus.

Robin Wood-Sprecherin Kei Andrews: „Wir haben zwar nicht die Macht, aber die besseren Argumente und fühlen uns getragen von einer großen Welle der Sympathie. Gegen die anhaltenden Massenproteste lässt sich S21 nicht durchsetzen. Wer das nicht begreift und – wie Kanzlerin Merkel – weiterhin starrköpfig an S21 festhält,schiebt sich selbst aufs politische Abstellgleis.“ Im Hinblick auf mögliche weitere Räumungen sagte er: „Wo ein Baum geräumt wird, werden zwei neue besetzt. Wir bleiben weiterhin oben.“

Mittlerweile sind SPD, Grüne und Linkspartei geschlossen gegen Stuttgart 21. Aufgrund dessen ist Projektsprecher Wolfgang Drexler, Landtagsabgeordneter der SPD, heute von seinem Posten zurückgetreten. Parkschützer-Sprecher Matthias von Herrmann: „Der Aufstand der Regierten in Stuttgart hat die Kraft, ein politisches Beben auszulösen, dessen Wirkungen weit über das Projekt hinaus und bis nach Berlin reichen.Viele Menschen haben durch den schwäbischen Filz weiter an Vertrauen in die Parteien-Politik verloren. Jetzt aber schlucken sie ihre Wut nicht mehr runter, organisieren sich selbst und wehren sich mit Aktionen des zivilen Ungehorsams. Das birgt eine ungeheure Widerstandskraft.“

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