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Stuttgart 21: BUND kritisiert mangelnden Artenschutz

13.09.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Der Baden-Württembergische Landesverband des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) kritisiert mangelnden Artenschutz bei der Ausführung des umstrittenen Bahnprojektes Stuttgart 21. Das Eisenbahnbundesamt habe auf Anfrage mitgeteilt, die DBAG hätte an zwei Tagen am Nordflügel mit Detektoren nach Fledermäusen gesucht, allerdings keine gefunden. Deshalb seien von Seiten der Bonner Behörde keine artenschutzrechtlichen Bedenken vorhanden.

Dazu BUND-Landesgeschäftsführer Berthold Frieß: „Die Untersuchungsmethode der Bahn liegt weit unter dem fachlich üblichen Standard und reicht bei weitem nicht aus.“ „Die Verantwortlichen von Stuttgart 21 haben es schon in der Planungsphase versäumt Daten über die Fledermäuse im Bahnhofsbereich zu erheben, worauf der BUND bereits damals hingewiesen hat.“

Der BUND fordert daher das Eisenbahnbundesamt auf, eigenständige Untersuchungen durchführen zu lassen. Sollten sich Fortpflanzungs- und Ruhestätten im Bonatzbau befinden, müsse der gesamte Abriss unverzüglich eingestellt werden. Sämtliche Fledermausarten unterstehen in Deutschland und der Europäischen Union dem Artenschutz, da sie akut bedroht sind. Vier Arten werden bereits als ausgestorben geführt.

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