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Reaktivierung der Begatalbahn wird unwahrscheinlicher

19.09.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Der Konsens des Haupt- und Finanzausschusses der Alten Hansestadt Lemgo gab bekannt, dass die Reaktivierung der Begatal wohl nicht in Angriff genommen wird. Am 23. September möchte der Rat eine endgültige Entscheidung treffen. Zwar halten die Kommunen Lemgo, Dörentrup und Barntrup die Reaktivierung der Begatalbahn zwischen Lemgo-Lüttfeld und Barntrup für ein sinnvolles Projekt. 

Allerdings sind sie der Auffassung, dass sie den jährlichen Betriebskostenzuschuss von 1 Millionen Euro nicht schultern können. Nur wenn sich die Anrainerkommunen finanziell am späteren Betrieb beteiligen, sieht sich der VVOWL in der Lage die Reaktivierung weiter zu verfolgen. Bis zum 10. Oktober erwartet dieser eine Entscheidung der drei Kommunen, ob das Projekt weiterfolgt werden soll.

Dabei wäre eine Reaktivierung der Strecke gerade jetzt sinnvoll. Ein neues Gutachten hat erst kürzlich nachgewiesen, dass eine Reaktivierung wirtschaftlich sinnvoll ist. Dabei ist der Kosten-Nutzen-Grad nochmals im Vergleich zum letzten Gutachten aus dem Jahr 2004 gestiegen. Damals lag der Faktor bei 1,19, dass neue Gutachten geht von einem Faktor mit 1,56 aus. Sobald ein Projekt über dem Faktor 1 liegt gilt es als sinnvoll und ist vom Land förderfähig. Die Herrichtung der Infrastruktur erfordert eine einmalige Investitionssumme von 14,9 Millionen Euro. Auch betrieblich passt der Zeitpunkt, weil der NWL in den nächsten Monaten das Dieselnetz OWL ausschreibt. In dem Zusammenhang möchte der VVOWL auf seinem Gebiet eine Strecke wieder mit Schienenpersonennahverkehr beleben. Die Begatalbahn steht dabei in direkter Konkurrenz mit der TWE-Strecke Verl – Gütersloh – Harsewinkel, sollten aber auch dort die Anrainerkommunen ihre finanzielle Unterstützung verweigern wird keine Strecke auf dem Gebiet des VVOWL im SPNV reaktiviert.

Bei der TWE-Strecke streiten die Kommunen noch über die Finanzierung, weil der Streckenbetreiber den Weiterbetrieb der Strecke von der Reaktivierung abhängig macht. Sollte die Strecke stillgelegt werden, würde der Landmaschienenhersteller Claas in Harsewinkel seinen Gleisanschluss verlieren und müsste seinen Standort verlagern, womit etliche Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren würden. Deshalb fällt den betroffenen Kommunen die Entscheidung sehr viel schwerer.

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