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Kauder wirft Stuttgart 21 Gegnern Zukunftsverweigerung vor

20.09.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Volker Kauder, Chef der Unionsfraktion im Bundestag warf den Gegnern des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 „Zukunftsverweigerung“ vor. Er sehe diesen Trend in unserem Land, mit großer Sorge. Dann sei diesem ahnungslosen Politiker mal gesagt, dass die Stuttgart 21 Gegner in keinster Weise Zukunftsverweigerer sind, sondern dass sie das, was dort geplant wird, mit großer Sorge sehen. Nicht alles was neu ist muss auch gleichzeitig gut sein. Im Gegenteil sie sind sogar für einen zukunftsfähigeren Bahnhof.

Kopfbahnhof 21 ist die Lösung mit der einer der leistungsfähigsten Großstadtbahnhof Deutschlands noch leistungsfähiger wird und nicht wie beim Projekt Stuttgart 21 zum Dauernadelöhr. Ein sehr schönes Beispiel dafür was in Stuttgart geplant wird, ist der Kölner Hauptbahnhof, wo sich die Nah- und Fernverkehrszüge wie zukünftig in Stuttgart auf vier Gleisen in den Hauptbahnhof rein- und raus zwängen müssen. Die Hohenzollernbrücke stellt hier ein Dauernadelöhr dar, in dem sich die Züge ständig stauen und teilweise minutenlang auf die Einfahrt warten müssen. Kleine Verspätungen bei einzelnen Zügen führen sofort auch zu Verspätungen bei anderen nachfolgenden Linien.

So sieht also aus Kauders Sicht die Zukunft für den Bahnknoten Stuttgart aus. Sehr viel schlechter als der leistungsfähige Kopfbahnhof, der sich über Jahrzehnte bewährt hat und einfach nur optisch ein wenig in die Jahre gekommen ist. Wobei sich dieses Problem mit Ausgaben im Millionenbereich korrigieren ließe und primär durch verschleppte Investitionen verursacht wurde.

Durch die Möglichkeit beim Projekt K21 einen Integralen Taktfahrplan im Stuttgarter Hauptbahnhof zu realisieren, wird die Bahn für Fahrgäste noch attraktiver. Die Realisierung von kurzen Umstiegen aus allen Richtungen in alle Richtungen hat auch im Schweizer Bahnsystem zu großen Erfolgen geführt.

Durch das Politgeschwätz, Deutschland brauche hervorragende Straßen und große europäische Schienenverbindungen, wird der neue Tiefbahnhof auch nicht leistungsfähiger oder billiger. Dabei steht der kaum vorhandene Nutzen von Stuttgart 21 in keinem Verhältnis zu den exorbitanten Kosten, die dieses Milliardengrab verschlingt. Zwar hat Herr Kauder recht damit, dass Deutschland für seine weitere wirtschaftliche Entwicklung große europäische Schienenverbindungen braucht. Aber bestimmt nicht im Untergrund von Stuttgart.

Die Mittel werden dringend an anderer Stelle benötigt, um dem immer stärker wachsenden Schienengüterverkehr Herr zu werden. Außerdem hat der EU-Koordinator für die Magistrale Paris-Bratislava, Herr Peter Balázs vor einigen Tagen bestätigt, dass Stuttgart 21 aus europäischer Sicht für die Magistrale nicht relevant ist und deshalb auch nicht von EU finanziert wird. Es handelt sich also nur um ein Projekt, welches auf den regionalen Bahnverkehr Auswirkungen hat.

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