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Braunschweig – Regiostadtbahn steht vor endgültigem Aus

12.09.10 (Allgemein) Autor:Max Yang

Die Regiostadtbahn steht offenbar vor dem Aus. Bereits bei den 29 benötigten Zügen würden sich die Kosten von 106 auf 206 Millionen Euro fast verdoppeln. Ein düsteres Bild malten dazu bei einem zweistündigen Treffen DB, Landesverkehrsministerium, LNVG und ZGB. Pro Zugkilometer wären außerdem statt wie bisher bis zu 8 Euro angenommen, mit bis zu 15 Euro Bestellerentgelt zu rechnen.

Intern wird damit gerechnet, dass dies dem Zweckverband mehr als 50 Millionen Euro kosten würde und damit das gesamte restliche ÖPNV-Angebot auf Busse umgestellt werden müsste.

Diese Analyse kommt auch zum Schluss, dass die Wirtschaftlichkeitsberechnung des Projekts derartig abzustürzen droht, dass sich die Antragstellung einer Förderung beim Bund erübrige, und zwar aus folgenden Gründen:

1. 60% der Infrastrukturkosten soll der Bund übernehmen. Das sind 230 Millionen Euro und beträfe Gleise, Oberbau und Stationen. Befürchtet wird mit einem Rückfahren der Förderquote.
2. Die Verteuerung der Fahrzeuge könnte das Nutzen-Kosten-Verhältnis unter Eins sinken lassen. Damit wäre dieses Projekt nicht mehr förderfähig.
3. Der ZGB soll nach dem Willen der Gesprächspartner schriftlich erklären, dass er alle möglichen Risiken alleine übernimmt, die bei möglichen Eventualitäten die Kosten erhöhen lassen könnten.

Für einen angepeilten Betriebsbeginn zum Fahrplan 2015 stünde die Bahn aus verfahrenstechnischen Gründen nicht als Betreiber zur Verfügung. Dennoch gäbe es immer noch ein großes Interesse am Stadtbahnprojekt.

Bei den Verbandsversammlungsmitgliedern mehrt sich der Eindruck, dass dieses Projekt durch Einwände von den obengenannten Verhandlungspartnern torpediert werden soll.

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