DB verdient fleißig an Monopolgewinnen
05.08.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke
Vor wenigen Tagen hat die DB das Betriebsergebnis des 1. Halbjahres präsentiert. Dr. Rüdiger Grube der Vorstandsvorsitzende der DB AG war stolz auf die Rückkehr zum Wachstumskurs da sich das operatives Ergebnis (EBIT bereinigt) um rund 26 Prozent auf 846 Millionen Euro gesteigert hat. Kaum einer weiß, dass ein Großteil aus Monopolgewinnen stammt. Die Geschäftsfelder DB Regio (420 Mio.€) und die DB Infrastruktur (400 Mio.€) erzielten nämlich fast ausschließlich den Gewinn. Im Nahverkehr werden die hohen Gewinne durch überteuerten Verkehrsverträgen im Rahmen von Direktvergaben erbracht.
Bei der Infrastruktur werden die Gewinne über die Trassenentgelder und Stationsgebühren erzielt. In diesem Bereich kann die DB willkürlich die Preise festlegen, weil kein Wettbewerb vorhanden ist und die Bundesnetzagentur personell unterbesetzt ist, um gegen diese Preispolitik effektiv ankämpfen zu können. Es wurde in der Vergangenheit bereits angekündigt, dass die Infrastruktureinnahmen zu einem wichtigen Standbein im Konzern werden sollen. Außerdem fehlt eine Wirtschaftlichkeitskontrolle. Der hohe Gewinn im Infrastrukturbereich wurde auch auf dem Rücken anderer Unternehmen erzielt, die unter den hohen Infrastrukturkosten leiden.
Die DB kann die Infrastrukturgewinne einfach an die Konzernholding abführen, um weiter weltweit in den Expansionskurs zu investieren, ohne auch auch nur einen Teil in das marode und ohne Zuschüsse, defizitäre Schienenetz zu investieren. Der Verband mofair kommt zu dem Schluss:“Wie man angesichts solcher Zahlen sein unternehmerisches Können im Wettbewerb loben kann, bleibt wohl das Geheimnis des Vorstandsvorsitzenden.“