Bayrischer VCD bekennt sich zur Ausschreibungspolitik
25.08.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Der bayrische VCD hält Ausschreibungen im SPNV für den richtigen Weg. Sie haben in den letzten Jahren das Fahrplanangebot und die Servicequalität deutlich verbessert, da durch die nun geringeren Kosten für den einzelnen Zugkilometer mehr Verbindungen zur Tagesrandlage und an den Wochenenden bestellt werden können. Dadurch wird die Stellung der Eisenbahn im Wettbewerb der Verkehrsträger weiter verbessert.
Gerd Weibelzahl, Nahverkehrsexperte des Landesverbandes im Freistaat: „Wir würden uns freuen, wenn die Gewerkschaften die Schaffung neuer Arbeitsplätze im umweltfreundlichen Schienenverkehr positiv bewerten würden.“ Tatsächlich sorgen Direktvergaben nicht selten dafür, dass schon kurze Zeit später wegen finanzieller Engpässe bei den Aufgabenträgern Abbestellungen vorgenommen werden müssen.
Anders bei Ausschreibungen: Dadurch wird der Verkehr insgesamt auf ein wirtschaftlich solides Fundament gestellt, so dass man neben mehr Verkehrsleistungen auch einen geringeren Kostendeckungsgrad hat. Allerdings sehen viele Arbeitnehmervertreter Ausschreibungen häufig sehr kritisch und fordern statt dessen oft auf Jahrzehnte angelegte Direktvergaben an die Deutsche Bahn.
Allerdings sieht man beim ökolischen Verkehrsclub insbesondere bei den Kapazitätsvorgaben Handlungsbedarf. Landesvorstand Jörg Schiffler nennt als Beispiel deutliche Einbußen beim Sitzkomfort durch den Einsatz neuer Züge im Raum Ausgsburg. Auch die Zahl der Sitzplätze und die Fahrradmitnahmemöglichkeiten wurden geringer.
Schiffler: „Wir hoffen, dass der Freistaat aus diesen Erfahrungen lernt und entsprechende Standards für Mehrzweckräume und den Raum je Sitzplatz vorgibt. Außerdem sollte Minister Zeil sich dafür einsetzen, die Schieneninfrastruktur ausreichend zu dimensionieren.“