Wie heiß war es im Hitze-ICE ?
21.07.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Wie heiß der fragliche ICE zwischen Hannover und Bielefeld wirklich war, weiß wohl niemand so genau. Zunächst war die Rede von etwa 50°C. Was angesichts der Defekte bei Klimaanlage und Frischluftzufuhr sowie Außentemperaturen von fast 40°C sehr wenig erscheint. Die ZDF-Sendung Frontal 21 berichtet unter Bezugnahme auf ein internes Dokument der Bahn, daß rund 70°C gewesen seien.
Das sagte auch bereits in der letzten Woche der Vater eines kollabierten Mädchens in der ZDF-Talkshow Maybritt Illner. Seinen Informationen zufolge habe die Feuerwehr rund eine Stunde nach dem Eintreffen des fraglichen Zuges immer noch eine Innentemperatur von über 70°C gemessen.
Die Bahn allerdings streitet diese Temperaturen ab. In einer Presseerklärung heißt es, die Störfallanalyse haben ergeben, dass es maximal 61°C warm gewesen sei und das auch nur im Energieversorgungsblock des Fahrzeugs.
Die Klimaanlagen der ICE 2 können nur bis zu einer Außentemperatur von 32°C eine Innentemperatur von 24°C gewährleisten. Steigt die Außentemperatur weiter an können sie aber bei korrekter Funktionsweise immer noch dafür sorgen, dass es innen 6°C kühler ist als draußen.
Im fraglichen ICE sind unabhängig voneinander die Klimaanlage und die Frischluftzufuhr ausgefallen. Fahrgäste berichteten von „Bildern wie in einem Katastrophenfilm“. Ein außerplanmäßiger Halt, der in Minden, Herford und Bad Oeynhausen möglich gewesen wäre, wurde abgelehnt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung.