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VCD-BW fordert alle Linien auszuschreiben

22.07.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Direktvergaben sind unwirtschaftlich und ungerechtAls Konsequenz aus der Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Düsseldorf fordert der Landesverband Baden-Württemberg des Verkehrsclub Deutschland, künftig alle Linien auszuschreiben. Das Instrument der Direktvergabe habe damit endgültig ausgedient. Das Land Baden-Württemberg plant jedoch, einen nicht geringen Teil der Zugleistungen direkt an die DB zu vergeben.

Dazu Landeschef Matthias Lieb: „Solche Verfahren sind nicht transparent und haben immer ein Gschmäckle.“ Zudem könnten nach der Düsseldorfer Entscheidung andere Eisenbahnverkehrsunternehmen erfolgreich gegen solche Direktvergaben vorgehen.

Matthias Lieb: „Der Regionalverkehr muss – wie vorgesehen – in sinnvolle Netze und Strecken aufgeteilt werden und dann ohne Ausnahme in Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben werden.“ Nur so könnten alle interessierten EVU fair behandelt werden und den Fahrgäste im Ländle dauerhaft attraktiver und wirtschaftlich solider Nahverkehr angeboten werden.

„Wettbewerb im Schienenverkehr führt wie überall in der Wirtschaft zu besseren Angeboten bei geringeren Kosten.“ Als Beispiel wird die Strecke Passau – München angeführt, auf der die DB einst 8,50 Euro pro Zugkilometer erhielt und heute für 75 Cent fährt. In Baden-Württemberg zahlt das Land im Schnitt noch immer über acht Euro.

Bild: Christian Schulz. Lizenz: CC-by-SA 3.0

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