VBB mit 2009 zufrieden – mit Ausnahme der S-Bahn
04.07.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Der Qualitätsbericht 2009 des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg ist erschienen. Sieht man von den katastrophalen Zuständen auf der S-Bahn der Bundeshauptstadt ab, fällt die Bilanz positiv aus. Das gute Vorjahresniveau konnte gehalten werden und VBB-Chef Hans-Werner Franz ist zufrieden: „Insgesamt können die Menschen in der Region Berlin-Brandenburg stolz sein auf die erreichte Qualität im Nahverkehrssystem.“
Franz weiter: „Sogar trotz des dramatischen Einbruchs bei der S-Bahn ist es gelungen, mit vereinten Kräften aller Verkehrsunternehmen im Verbund den vollständigen Kollaps des Bus- und Bahnverkehrs in Berlin zu verhindern.“ Ein großes Lob also an die beteiligten Partner. „Festgelegte Qualitätskriterien und regelmäßiges Controlling der Leistung zahlen sich aus. “ Schließlich werden hier Steuergelder aufgewendet – und guter ÖPNV ist immer die Kombination aus maximaler Wirtschaftlichkeit und maximaler Leistung.
Mit Leistung hat die Berliner S-Bahn allerdings nur noch sehr bedingt etwas zu tun. Im Jahr 2009 fiel jeder fünfte Zug aus, im zweiten Halbjahr war es gar jeder dritte. Die Pünktlichkeitsquote sackte auf 80% – einen historischen Tiefstand. Die Fahrgäste fordern gerade in außergewöhnlichen Situationen eine ausführliche Information und Alternativmöglichkeiten.
Die BVG stand vor besonderen Herausforderungen: Man hat sie gemeistert. Der kommunale Schienenverkehr erreichte die vertraglich vereinbarte Pünktlichkeitsquote von 99,7% – der Busverkehr verfehlte sie ganz knapp.
Der Regionalverkehr ist ebenfalls zufriedenstellend. Nur etwa ein Prozent der bestellten Züge ist ausgefallen, über neunzig Prozent fuhren pünktlich. Dabei sind die meisten Zugausfälle und -verspätungen nicht durch das ausführende EVU zu verantworten; sie waren etwa in Bauarbeiten oder verspäteten Fernverkehrsleistungen begründet.
Die VBB-Qualitätsbilanz ist auch im Internet abrufbar.
Bilder: Deutsche Bahn AG