Stuttgart 21: „Drexler will Fakten schaffen statt Lösungen“
14.07.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Der Landesverband Baden-Württemberg des Verkehrsclub Deutschland hat die Ankündigung, schon im August mit dem Teilabriss des Stuttgarter Hauptbahnhofes zu beginnen, stark kritisiert. Man wolle Fakten schaffen statt Lösungen zu suchen. Für eine solch unwiderrufliche Maßnahme sei es noch zu früh und noch zu viele Fragen ungeklärt.
Landeschef Matthias Lieb: „Für jeden Geräteschuppen im Kleingarten braucht es eine ordentliche Genehmigung. Für Stuttgart 21 meint man, auf die noch ausstehenden Planfeststellungsverfahren verzichten zu können.“ „Das ist verantwortungslos und soll den falschen Eindruck erwecken, Stuttgart 21 sei unumkehrbar.“
Bereits das Chaos auf der Stuttgarter S-Bahn sei ein Beleg dafür, dass die DBAG mit der Realisierung dieses Projektes vorne und hinten überfordert sei. Insbesondere das in der letzten Woche bekannt gewordene SMA-Gutachten deute darauf hin, dass eine seriöse Fahrplangestaltung nach der Umsetzung überhaupt nicht greifbar sei.
„Stuttgart 21 hat bisher mehr Probleme erzeugt als Lösungen geboten“,sagte Matthias Lieb. „Bis die Vielzahl dieser Probleme nicht gelöst sind,dürfen keine weitreichenden Maßnahmen wie ein Teilabriss des Bahnhofsgebäudes erfolgen. Sollten die Projektverantwortlichen bei ihren Abrissplänen für diesen August bleiben, dann kann nur politischer Starrsinn die Triebfeder sein. Planerische Verantwortung sieht anders aus.“
Bild: Deutsche Bahn AG