Kasseler RegioTram weiter auf Erfolgskurs
22.07.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke
Seit Eröffnung der Verbindung in die Innenstadt im August 2007, nutzen immer mehr Fahrgäste die RegioTram, die das Zentrum von Kassel direkt mit dem Umland verbindet. Während 2007 noch 1,8 Millionen Fahrgastfahrten verzeichnet wurden, hat sich diese Zahl im letzten Jahr mit 3,5 Millionen Fahrgästen fast verdoppelt. So wurde diesen Monat der zehn Millionste Fahrgast auf den RegioTram-Linien begrüßt.
Die größte Steigerung konnte dabei die Linie RT 4 nach Wolfhagen verzeichnen. Hier sind die Fahrgastzahlen von 486.000 auf 810.000 gestiegen, was 66 Prozent entspricht. Einen ähnlichen Erfolg erzielte die RT 5 nach Melsungen mit 64 Prozent, von 593.000 auf 975.000 sind hier die Fahrgastzahlen gestiegen. Die höchsten Fahrgastzahlen hat hingegen die Linie RT 3 nach Hofgeismar-Hümme bzw. Warburg. Hier sind die Fahrgastzahlen um 39 Prozent, von 781.000 auf 1.086.000 gestiegen.
Einziges Sorgenkind ist die RT 9 nach Treysa, wobei diese Linie ursprünglich nicht als RegioTram Linie vorgesehen war. Erst im Jahr 2008 wurde diese Linie in das RegioTram System integriert, da aufgrund von Verzögerungen beim Infrastrukturausbau und sinkenden Regionalisierungsmitteln, nicht alle Fahrzeuge für die bisherigen RT-Linien gebraucht wurden. Die Fahrgastzahlen stagnieren auf dieser Linie mit 679.000, was aber aufgrund des mangelhaften Fahrplans nicht weiter verwunderlich ist.
So gibt es keinen durchgehenden Stundentakt und auch der Wochenendfahrplan ist sehr eingeschränkt: Samstags werden lediglich zehn Verbindungen geboten, sonntags sind es gerade mal sieben. Außerdem fährt der letzte Zug schon am frühen Abend in Kassel ab. Dieser Fahrplan ist einfach unzureichend um eine attraktive Verbindung nach Kassel zu schaffen, da hilft auch keine RegioTram. Mit Vollendung des Zielkonzeptes soll die Linie RT 9 wieder in eine Regionalbahn umgewandelt werden.
Das Zielkonzept ist aber noch nicht erreicht, so ist geplant ab Dezember 2012 auf den Linien RT 3, RT 4 und RT 5 einen 30 Minutentakt einzuführen, dazu muss aber erst das dritte Gleis bei Obervellmar realisiert werden. Momentan laufen die Ausschreibungen für die nötigen Arbeiten, im Februar 2011 soll dann mit den Tiefbauarbeiten und dem Gleisneubau zwischen Obervellmar und Ahnatal-Casselbreite begonnen werden.