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Grube kritisiert Zugpersonal

17.07.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Mit Rüdiger Grube kehrt eine Kultur der Ehrlichkeit in den Bahntower einBahnchef Rüdiger Grube hat im Spiegel das Krisenmanagement der Bahnmitarbeiter im überhitzten ICE zwischen Hannover und Bielefeld kritisiert. Neben den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gibt es auch interne Untersuchungen. Die Zusammenarbeit mit dem THW an Verkehrsknoten wird zudem intensiviert, um „auf Rechnung, versteht sich“ kurzfristig im großen Stil Trinkwasser bereitzustellen.

„Es gibt klare Richtlinien, wie das Zugpersonal in solchen Fällen reagieren muss. Den Wagen schnellstmöglich zum Stillstand bringen und versuchen, die Klimaanlage wieder in Gang zu kriegen. Fällt sie total aus, nicht weiterfahren, sondern einen Ersatzzug organisieren.“

Im konkreten Fall klagten bereits unmittelbar nach der Ausfahrt aus Hannover die ersten Fahrgäste über Beschwerden. Irgendwann kam eine Durchsage, dass ein Halt vor Bielefeld nicht möglich sei. Obwohl es zwischen Hannover und Bielefeld mit Minden, Herford und Bad Oeynhausen drei Bahnhöfe gibt, an denen Fernzüge halten können. Außerdem wurden die Rettungskräfte erst nach dem Eintreffen in Bielefeld von Fahrgästen gerufen, als die ersten am Bahnhof eintrafen, lösten sie selbst den Großalarm aus.

Bahnchef Grube ist ehrlich: „Wenn ich sagen würde, es fällt diesen Sommer nie wieder eine Klimaanlage aus, dann würde ich lügen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass wir Tag und Nacht arbeiten werden, um die Probleme in den Griff zu kriegen.“ Bislang wissen die Mechatroniker in den Werkstätten der Bahn nicht, welche Ursache die Probleme mit den Klimaanlagen der ICE 2 haben. Während der Hitzewelle im Juli und August 2003 gab es keine Unregelmäßigkeiten in den Zügen.

Bild: Deutsche Bahn AG

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