Bahngipfel in Bremen
05.07.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke
Bei diesem Bahngipfel wurde dargelegt, dass bis 2014 Investitionen von 120 Millionen Euro in die Infrastruktur fließen sollen. Die größte Anteil der Mittel soll dabei in den Ausbau der Strecke Wilhelmshaven – Oldenburg fließen, um damit die Anbindung des JadeWeserPorts zu verbessern. 90 Millionen Euro sollen ins Schienennetz fließen der Rest fließt in den Ausbau von Bahnhöfen und Anlagen zur Energieversorgung. Womit wohl die Elektrifizierung der Strecke von Oldenburg zum JadeWeserPort gemeint ist. Laut den vorliegenden Informationen soll der acht Kilometer kurze Abschnitt vom Abzweig zum JadeWeserPort und Wilhelmshaven nicht elektrifiziert werden, sodass die Nahverkehrzüge zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven auf einem sehr langen Abschnitt unter Fahrdraht mit Diesel fahren müssen, nur weil dieser acht Kilometer lange Abschnitt und der Bahnhof Wilhelmshaven nicht elektrifiziert werden.
Außerdem wollen sich die Verantwortlichen für den Bau der sog. „Y-Trasse“ einsetzen, dass ist eine geplante Neubaustrecke zwischen Hannover und Hamburg mit Abzweig nach Bremen. Sie betonen dass für das zukünftige Güterzugaufkommen leistungsfähige Zu- und Ablaufstrecken notwendig wären. Dabei bedenkt aber keiner, dass diese Strecke hauptsächlich für schnelle Personenverkehrszüge vorenthalten ist und für den Güterverkehr kaum mehr Kapazitäten freigesetzt werden. Damit werden ein weiteres mal die wertvollen knappen Mittel zum Ausbau des Schiennetzes in unnötige Milliardenprojekte gesteckt, die nur zu ein paar Minuten Fahrzeitgewinn führen und von wenigen ICE-Linien befahren werden. Die Engpässe in den Knoten bleiben genauso wie die voll ausgelasteten Bestandsstrecken, trotz der Milliardeninvestitionen.
Des weiteren wird betont, dass man am Ausbesserungswerk Bremen als Kompetenzzentrum für die Instandhaltung von Diesellokomotiven festhalten möchte. Dabei hatte die Deutsche Bahn dieses bei der Ausschreibung der S-Bahn Bremen, noch als Drohmittel benutzt. Damals wurde damit gedroht die Aufgaben an das Ausbesserungswerk Cottbus zu verlegen, wenn die S-Bahn Bremen an den Konkurrenten Nord-West-Bahn vergeben wird. Zwar haben sich Lokalpolitiker davon beeindrucken lassen aber an der letztendlichen Vergabe an die NordWestBahn änderte dies nichts.