Alle Jahre wieder, schlecht organisierter Schienenersatzverkehr im oberen Ruhrtal
29.07.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke
Seit Jahren müssen die Reisenden auf der oberen Ruhrtalbahn regelmäßig in den Ferien auf Busse umsteigen. Grund dafür sind abschnittsweise Streckensperrungen wegen Instandsetzungsmaßnahmen. Hier stellt sich schon die Frage, ob eine Vollsperrung überhaupt nötig ist oder ob nicht ein abschnittsweiser eingleisiger Betrieb ausreicht. Wenn man den Reisenden dann trotzdem eine Streckensperrung zumutet, sollte wenigstens der Schienenersatzverkehr funktionieren und die Reisekette möglichst schnell und unkompliziert aufrecht erhalten.
Dieses Jahr mutet man den Reisenden eine unnötig lange Reisezeit zu. Der Baustellenfahrplan der DB Regio NRW sieht zwischen Neheim-Hüsten und Fröndenberg nämlich eine überdimensionierte Fahrzeit der SEV-Busse von 50 Minuten vor. Google Maps gibt für die gleiche Route eine Fahrzeit von 35 Minuten raus, was auch durch die ca. 5 Minuten Wartezeit in Wickede und die generell ca. 10 Minuten frühere Ankunftszeit am Zielbahnhof bestätigt wird. Würde diese Reisezeit und eine verkürzte Umsteigezeit von 5 Minuten vorgesehen, wäre es für die Pendler kein Problem unter der Woche den nächsten Takt eine halbe Stunde später zu erreichen.
Durch die aktuelle Konstellation verlängert sich die Fahrzeit allerdings um eine ganze Stunde, was für Pendler unzumutbar erscheint. Wer nimmt denn bitte schön als Pendler aus Arnsberg täglich eine zwei Stunden längere Fahrzeit in Kauf, die auch ohne Probleme auf eine Stunde gedrückt werden kann? Was ist mit Pendlern die auf die erste Verbindung nach Hagen, dem RE 29202 angewiesen sind? Wie sollen die Fahrgäste um 5:45 Hagen erreichen? Der Ersatzfahrplan sieht diesen Fall nicht vor, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn Pendler diese frühe Verbindung nicht mehr nutzen und den privaten PKW das ganze Jahr über benutzen. Zumindest scheinen sich die Probleme der letzten Jahre mit ausfallenden oder nicht wartenden Bussen gebessert zu haben.