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RMV will Wettbewerbsvergabe für die S-Bahn

24.06.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Der "heilige" ET 420 kommt bald ins Museum - wo er auch hingehörtDer Aufsichtsrat des Rhein-Main Verkehrsverbundes (RMV) hat eine Neuvergabe der S-Bahn Rhein/Main im Wettbewerb beschlossen und dabei drei Lose vorgesehen. In einem öffentlichen Teilnahmewettbewerb werden interessierte Eisenbahnverkehrsunternehmen gesucht, mit denen anschließend die Verträge gemacht werden.

Das erste Teilnetz umfasst die Linien S3, S4, S5 und S6, das zweite Teilnetz besteht aus den Linien S1, S7, S8 und S9, dazu kommt eine Einzelvergabe der S2. Damit hofft man auf eine höhere Resonanz interessierter Bieter. Das Verfahren soll im November 2011 enden, gut drei Jahre später – im Dezember 2014 – werden die neuen Betreiber an den Start gehen.

RMV-Geschäftsführer Knut Ringat: „Selbstverständlich ist es dabei unser Ziel, das Beste für die Fahrgäste raus zu holen: Das beste Leistungsangebot, die beste Qualität, den besten Service –und das zu den wirtschaftlichsten Preisen.“ Auf der S-Bahn im RMV sind heute teilweise noch Olympiatriebwagen der Baureihe 420 aus den 70er und 80er Jahren in Betrieb. Die haben „dann im Dezember 2014 endgültig ausgedient“, so Ringat. „Im Ergebnis der Ausschreibung werden alle Fahrzeuge mindestens das Niveau des Fahrzeugtyps ET 423, ergänzt um weitere Ausstattungselemente, aufweisen.“

Der etwas anrüchige „Bundesbahn-Charme“ wird daher in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören. Die neuen Fahrzeuge werden gemäß Aufsichtsratsbeschluss von den Eisenbahnverkehrsunternehmen angeschafft – nicht vom Aufgabenträger. Dem hohen Risiko wird mit einer Vertragslaufzeit von bis zu 22,5 Jahren Rechnung getragen.

Bild: Deutsche Bahn AG

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