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RE9: Fahrgast wirft Schaffner gewaltsamen Angriff vor

24.06.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Wie das WDR-Fernsehen berichtet, soll ein Zugbegleiter des Rhein-Sieg-Express in der vergangenen Woche (24. KW 2010) einen Fahrgast gewaltsam angegriffen haben, nachdem dieser, offenbar aufgrund eines defekten Ticketautomaten, ohne gültigen Fahrschein und ohne Personalausweis unterwegs war.

Die Rede ist von einem Faustschlag und einem Festkrallen mit den Fingernägeln im Brustbereich, wobei ein Hemd zerstört worden sein soll. Der Ticketautomat habe zwar das Geld angenommen, aber keinen Fahrausweis ausgegeben. Die Störungshotline habe dazu geraten, sich an den Zugbegleiter zu wenden. Da der Fahrgast keinen Personalausweis mit sich führte, habe der Schaffner zunächst die Polizei zum Bahnhof Düren bestellen wollen, um die Personalien aufnehmen zu lassen.

Als der Fahrgast dem Prüfpersonal seine EC-Karte ausgehändigt habe, behauptete der Schaffner laut Aussage des Kunden, dass diese gestohlen sei. Der Fahrgast solle eine Selbstauskunft unterschreiben, heißt es weiter, was dieser jedoch verweigert habe. Hierauf habe der Schaffner die EC-Karte einbehalten.

In Düren soll es dann zum Eklat gekommen sein: Der Schaffner habe den Zug abfertigen und nicht auf die Polizei warten wollen, die mittlerweile auch vom Fahrgast gerufen worden war. Auch habe er weiterhin die EC-Karte des Mannes behalten. Daraufhin habe dieser sich zwischen die Türen des Zuges gestellt und es soll zum Handgemenge gekommen sein.

Die Deutsche Bahn wollte sich zu dem Vorwurf nicht äußern, untersagte dem Westdeutschen Rundfunk aber, auf ihrem Gelände Filmaufnahmen anzufertigen. Der Fahrgast erstattete Anzeige und verzichtete auf ein von der DB angebotenes kostenloses Ticket für ein Jahr. Er fährt nur noch in Notfällen mit dem Zug, weil er sich in seinem Auto sicherer fühlt.

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