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Bahngipfel in Thüringen

22.06.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Fahren demnächst nur noch Regionalzüge in Jena?In Erfurt sind Bahnchef Rüdiger Grube, Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Landesverkehrsminister Christian Carius (beide CDU) und DB-Infrastrukturvorstand Volker Kefer zum Bahngipfel des Freistaates Thüringen zusammen gekommen. Ergebnis: Viel Jubel, wenig Neuigkeiten.

Eines der größten Themen in Thüringen ist natürlich die Mitte-Deutschland-Strecke mit ihren Verbindungen nach Sachsen, Hessen und auch in die Metropolregion Rhein-Ruhr. Es blieb aber bei einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung, die Finanzierung des Ausbaus möglichst schnell sicherzustellen. Angesichts des Sparpaketes ist das ausgesprochen unwahrscheinlich.

Mit der für 2017 geplanten Inbetriebnahme der Neubaustrecke von Nürnberg über Erfurt nach Halle/Leipzig steht ohnehin zu befürchten, dass der Fernverkehr auf der Mitte-Deutschland-Verbindung ein Auslaufmodell ist. Zwar soll sich die Fahrzeit zwischen München und Berlin von momentan sechs auf dann unter vier Stunden verringern, es ist aber davon auszugehen, dass die Berlin-Anbindungen anderer Orte im Freistaat schlechter werden könnte: Etwa Jena, Weimar, Saalfeld oder Eisenach. Von der ebenso wichtigen Relation nach Nordrhein-Westfalen ist überhaupt nicht die Rede. Augenscheinlich hat man den Verkehrsträger Eisenbahn bereits vollständig zu Gunsten der Bundesautobahn aufgegeben.

Bild: Deutsche Bahn AG

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