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Zehn Jahre eurobahn

28.05.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Heute vor genau zehn Jahren, am 28. Mai 2000, nahm die eurobahn den Betrieb auf ihren ersten beiden SPNV-Linien im VVOWL auf. Damals noch als Gemeinschaftsunternehmen der Keolis Gruppe und Rhenus war sie die erste Privatbahn in Ostwestwalen. Drei Monate lang betrieb sie sogar einen Fernzug zwischen Bielefeld und Köln, der aber aufgrund mangelnder Nachfrage wieder eingestellt wurde.

Die Fahrgastzahlen haben sich auf den Linien im VVOWL in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Auf den beiden Linien RB 71  Rahden – Bielefeld und RB 73 Lemgo – Bielefeld kommen sieben VT 643 zum Einsatz. Betrieblich ist diese Linie sehr anspruchsvoll; neben den kurzen Wendezeiten an den Endbahnhöfen werden die Linien in Bielefeld auch noch mit kurzer Wendezeit durchgebunden. Der Betriebshof zur Wartung der Fahrzeuge befindet sich in Bielefeld-Sieker. Dort werden auch die 11 VT 648 aus dem LNVG-Fahrzeugpool für den Einsatz auf der Weser- und Lammetalbahn gewartet. Die eurobahn fährt seit Dezember 2003  auf den beiden Linien Bünde – Hameln – Hildesheim und Hildesheim – Bodenburg.

Nachdem Ausstieg von Rhenus aus den SPNV-Tätigkeiten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen begann dann die Expansion. Die eurobahn gewann das Hellweg-Netz, welches damals als bisher größtes an eine Privatbahn vergebenes Ausschreibungsnetz galt. Mit 25 ET 428 nahm sie im Dezember 2008 den Betrieb auf diesem 370 Kilometer langen Netz auf. Es besteht aus den Linien RB 50 Dortmund – Münster, RB 59 Dortmund – Soest, RB 69 Münster – Hamm – Bielefeld und der RB 89 Münster – Hamm – Warburg. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten läuft es jetzt sehr zuverlässig. In Hamm-Heessen wurde ein neues Betriebswerk zur Wartung der neuen Stadler FLIRT gebaut.

Zum letzten Fahrplanwechsel nahm sie dann nach gewonnener Ausschreibung den Betrieb des Maas-Rhein-Lippe-Netz mit den Linien RE 3 Düsseldorf – Gelsenkirchen – Hamm und RE 13 Hamm – Wuppertal – Venlo auf. Allerdings war der Start geprägt durch die fehlende Zulassung der 14 ET 429 von Seiten des Eisenbahnbundesamtes. In den ersten Wochen kam es zu Zugausfällen, weil nur vier ET 428 zur Verfügung standen. Relativ schnell konnte ein Ersatzverkehr eingerichtet werden, erst nur eingeschränkt mit Hilfe von DB Regio, während der Ferien mit eigenen und Westfalenbahn Fahrzeugen, noch etwas später dann mit Dieseltriebzügen und museumsreifen Wagen. Mittlerweile wird das Netz bis auf den Abschnitt Kaldenkirchen – Venlo von der eurobahn mit den vorgesehenen Fahrzeugen betrieben. Die Wartung erfolgt ebenfalls in Hamm.

Für die nächsten Jahre wünschen wir der eurobahn viel Glück und hoffen dass sie dem SPNV mit ihrem qualitativ hochwertigen Angebot weiterhin mehr Fahrgäste beschert.

Eurobahn in Zahlen:

  • 11,1 Mio. Zugkilometer pro Jahr
  • 861 Km Streckennetz
  • 10 SPNV Linien
  • 2 BWs
  • 7 VT 643 Bombardier Talent
  • 11 VT 648 Alstom Lint
  • 29 ET 428 Stadler FLIRT
  • 14 ET 429 Stadler FLIRT

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