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VDV: „Ohne finanzielle Zusagen droht vielerorts der Stillstand“

17.05.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg

Angesichts der jüngsten Studie des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen warnt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen vor einer Mittelkürzung bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Trotz der schwierigen Haushaltslage sei eine langfristige finanzielle Planungssicherheit unbedingt notwendig.

VDV-Präsident Jürgen Fenske: „Der ÖPNV ist systemrelevant und ohne finanzielle Zusagen der Regierung droht uns vielerorts der Stillstand.“

Heute schon, so der VDV, bestehe im deutschen ÖPNV ein Investitionsstau in Höhe von 2,35 Milliarden Euro, dazu komme ein Erneuerungsbedarf bei den nicht bundeseigenen Eisenbahnen in Höhe von 150 Millionen Euro.

Fenske weiter: „Rund 28 Millionen Fahrgäste sind täglich in Deutschland mit Bussen und Bahnen unterwegs. Die Fahrgastzahlen nehmen konstant zu. Neben den ökologischen Entlastungswirkungen, der Relevanz des Verkehrsangebotes für Pendler und dem Wirtschaftsstandort Deutschland, ist vor allem die verkehrswirtschaftliche Bedeutung ein wichtiger Faktor.“ Die Regionalisierungsgelder sollten daher über 2014 hinaus festgeschrieben und zudem jedes Jahr um 2,5% erhöht werden.

Weiter heißt es, daß im ÖPNV jedes Jahr ca. zwöllf Milliarden Euro investiert werden. Etwa zehn Milliarden Euro davon fließen direkt wieder in die deutsche Wirtschaft. Rund 500.000 Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt vom ÖPNV sowie dem Schienengüterverkehr ab. Der durchschnittliche Kostendeckungsgrad ist von 68,8% im Jahr 2000 auf 77% im Jahr 2008 gestiegen, eine vollständige Kostendeckung hält man für unrealistisch.

Bild: Stefan Baguette. Lizenz: CC-by-SA 3.0

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