VCD kritisiert Abzocke bei den Stationsgebühren
29.05.10 (Allgemein) Autor:Jürgen Eikelberg
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 fährt einmal am Tag ein InterCity zwischen Stuttgart und Tübingen. Die DB Station & Service hat die Haltgebühren an den betroffenen Zugangsstationen erhöht, denn nun handelt es sich um Fernverkehrsbahnhöfe – nicht mehr nur Regionalzughalte. Für die Aufgabenträger fallen jährliche Mehrkosten in Höhe von etwa 400.000 Euro an. Dieses Vorgehen wird vom Verkehrsclub Deutschland scharf kritisiert. „Das hat eine neue Qualität“ sagt der baden-württembergische Landeschef Matthias Lieb.
„Die DB ist offensichtlich kein seriöser Vertragspartner“ stellt Lieb verärgert fest und wirft der DB vor, keine Gelegenheit auszulassen, sich auf Kosten der Steuerzahler zu bereichern. Mit dem auf diese fragwürdige Art und Weise eingenommenem Geld würden dann Zukäufe im Ausland finanziert oder Mitbewerber in Deutschland vom Markt verdrängt.“ Damit spielt Lieb auf die geplante Arriva-Übernahme durch die Deutsche Bahn an.
Der VCD unterstützt daher das Land Baden-Württemberg mit seinem Einspruch bei der Bundesnetzagentur. Die Bonner Behörde hat bereits in der Vergangenheit Trassen- und Stationspreisregelungen kassiert. Lieb weist darauf hin, daß das Verwaltungsgericht Köln diese Entscheidung damals bestätigt hat. „Die DB ist bereits gerichtlich aufgefordert worden, die Kalkulation der Stationspreise darzulegen.“
Matthias Lieb: „Es muß schleunigst die von den Koalitionsparteien in Berlin eigentlich vereinbarte Trennung von Schienennetz und Bahnbetrieb konsequent durchgesetzt werden. Außerdem benötigt die Bundesnetzagentur dringend mehr Befugnisse zur Durchsetzung ihres gesetzlichen Kontrollauftrags.“
Bilder: Deutsche Bahn AG