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Fahrgäste gemischter Meinung über die letzten Ausschreibungen im VRR

25.05.10 (Allgemein) Autor:Sven Steinke

Zum Fahrplanwechsel im Dezember haben im VRR auf zwei Vergabenetzen Privatbahnen ihren Betrieb aufgenommen. Zum einen die eurobahn auf den Linien RE 3 Hamm – Gelsenkirchen – Düsseldorf und RE 13 Hamm – Düsseldorf – Venlo. Zum anderen die NordWestBahn auf den Linien RE 10 Düsseldorf – Krefeld – Kleve und RB 31 Duisburg – Moers – Xanten. Es hat zwar ein Qualitätsprung stattgefunden.

Allerdings heißt es von den Fahrgästen: „Die Unternehmen würden zuwenig Kapazitäten einsetzen“. Dies ist aber nicht so, es werden seitens des VRR für jeden einzelnen Zug genaue Kapazitäten vorgegeben und bezahlt. Die Unternehmen haben keinen wirtschaftlichen Vorteil wenn sie die Züge mit größeren Kapazitäten, als die bestellten, fahren.

Hier ist der Verantwortliche der VRR, der auf dem RE3 und RE13, sowie dem RE 10 und der RB 31 die benötigten Kapazitäten zu knapp kalkuliert hat, um im Rahmen der Ausschreibung der beiden Netze die Kosten für die Fahrzeuginvestitionen möglichst gering zu halten und die Betriebskosten zu senken. Ursache dafür ist, dass der 2004 direkt vergebene Großvertrag mit der DB zu teuer abgeschlossen wurde. Da es sich um einen Nettovertrag handelt, behält die DB die Fahrgeldeinnahmen komplett ein, das heißt der VRR reicht einfach nur die staatlichen Subventionen aus den Regionalisierungsmitteln weiter.

Diese wurden im Jahr 2006 mit der Mehrwertsteuererhöhung gekürzt, was dazu führte dass er die vertraglich festgelegten Zuschüsse nicht mehr in vereinbarter Höhe auszahlen konnte. Daraus resultierten erhebliche Abbestellungen und der Rechtsstreit zwischen DB Regio NRW und VRR. Jetzt versucht der VRR überall zu sparen, weil der aktuelle Rechtstreit je nach Ausgang zu erheblichen Einschnitten führen kann. Zwischenzeitlich gab es zwar eine Einigung die den Nahverkehr wieder zu einer soliden Finanzierung führen sollte, die wurde aber von Abellio erfolgreich angefochten.

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